Kategorien
2015 Bangkok Thailand Urlaub

Touring Bangkok

Erste Nacht vorbei und gut ausgeschlafen. Oder… vielleicht doch eher „erste Nacht vorbei“ und kein Part übers ausschlafen. Das war nämlich nicht so wirklich vorhanden. Warum? Weil wir um 9:00 in der Lobby mit unserer Guide Aom (von Thai Tour Guide) verabredet waren. Und wir davor ja zumindest noch einen winzigen Happen essen wollten, um die The Royal Grand Palace & The Royal Temple + City +Temple Tour erfolgreich bewältigen zu können. Gesagt, getan, es gab Bagel bei der BKK Bagel Bakery in der Nähe des Hotels. Kann man machen.

Verfrühstückt dann zurück ins Hotel und nochmal hübsch gemacht, um dann pünktlich um 9 in der Lobby zu sein. Und wie angekündigt, war auch Aom da. Sehr nett und sehr thailändisch, und besonders letzterer Punkt wird später noch seine Vorteile ausspielen.

Kurz zur Tour an sich: wir haben uns gedacht, dass wir uns am ersten Tag in einem völlig neuen Land nicht uns selbst überlassen wollen, und haben deshalb eben auf eine Einheimische gesetzt. Die bottom line nehmen wir mal vorweg: es lohnt sich! Absolut!

Aus dem Hotel raus wollten wir dann erst ein Taxi holen, um zur Station #1, dem Royal Palace zu gelangen. Und schon hier zahlte sich Aom aus, denn die Taxen hatten allesamt kein Interesse, dahin zu fahren (weil „ungünstige Richtung“). Also haben wir kurzerhand den Sky Train genommen, quasi die S-Bahn, nur in klimatisiert. Aber weil der Sky Train eben nicht bis zum Palast fährt, ging es danach noch ins Wassertaxi. Und auch hier wieder: Aom vorneweg, weil sie wusste, wo es hingeht. Unbezahlbar!

Der Königspalast ist… beeindruckend. Weitläufig, schnörkelig, aber nie im Kitsch, sondern immer stimmig und passend. Aom hat uns auch immer in die schattigen Plätze gezogen, um über die Geschichte zu erzählen, und auch sonst immer gut an den Schlangen vorbeimanövriert. Statt zum Beispiel für ein Ticket am offiziellen Schalter anzustehen (und die Schlangen waren lang), hat sie uns die Tickets kurzerhand ohne Aufschlag bei eher inoffiziellen Händlern geholt. Habe ich das Wort unbezahlbar schon in den Mund genommen? Den Buddha haben wir auch zufrieden gestellt, denn Aom hatte die passenden Goldblättchen dabei, die wir ihm/ihnen auf den Körper rubbeln konnten.

Nein? Dann kommt es gleich nochmal, denn nach dem Palast hingen uns die Mägen auf halb acht und Aom hat uns (gefühlt) zielsicher an den eher weniger geeigneten Lokalen in ein mehr von Thais besuchtes Etablissement gelotst, die Bestellung übernommen, und uns vor sehr leckeres grünes Curry und Pad Thai gesetzt. Lunch: check!

Anstatt jetzt stur den Plan abzuarbeiten, hat Aom das ganze gut angepasst, Tobi hatte nämlich in der Buchung gesagt, dass hier „food lover“ vor ihnen stehen. Und hier kann man dann das unbezahlbar gar nicht weit genug betonen, denn Aom hat uns wunderbar durch das angebotene Street Food gelotst. Vorbei an den eher zweifelhaften Ständen und hin zur ersten Mango mit sticky rice. Und als der Händler die bereits geschnittene und rumliegende Packung anbieten wollte, hat Aom ihm freundlich mitgeteilt (denken wir), doch bitte alles frisch zu machen. Leckerste. Mango. Ever. Und der klebrige Reis dazu: super. Diverse andere gegrillte Gerichte später sind wir dann weiter, haben noch einen Abstecher beim „authentischen“ Eistee gemacht (Bubble Tea, falls sich noch jemand erinnert), und sind dann auf den Flower Market.

Auch hier sind wir dank Aom in Ecken und Enden gekommen, in die sich Touristen nie verlaufen würden (es waren tatsächlich ausschließlich Thai hier), was schon ziemlich einmalig war. Aom hat dann noch Lotusse (?) „für später“ gekauft. Eine Gemüsehändlerin hat uns dann noch ihr Sortiment auf deutsch aufgezählt (leider waren wir und nicht sicher, was genau nun tamarind war), und eine der unzähligen Blumenhändlerinnen hat uns ihre – Zitat – leider einen Tag zu früh produzierten – Blumenketten geschenkt. Fucking unbezahlbar :-)

Und wenn man dann denkt, es geht nicht mehr besser, kommt noch eine Tuk Tuk-Fahrt zum Einheimischenpreis oben drauf, denn wir mussten ja noch zum Wat Pho kommen. Auch hier wieder: beeindruckend, und nie ins kitschige abdriftend. Mit diesem Buddhismus könnte ich mich anfreunden. Hier kamen dann auch die gekauften Lotusse/Loti/Lotu zum Einsatz, die waren nämlich „Opfer“-Gaben für unsere Buddhas. Tobi für den Montagsbuddha, dann nochmal alle für den Superbuddha (besser kann ich ihn jetzt nicht beschrieben), und abschließend auch Elena für den Freitagsbuddha.

So, jetzt standen wir am Wat Pho und mussten ja wieder zurück zum Hotel kommen. Was macht man also? Man hat Aom dabei, die ein Longtail-Boot organisiert. Einmal zur Kasse, Geld durch ein Gitter geschoben, vorbei an der wartenden Meute, und reins in private Boot. Die montieren einfach mal einen LKW-Motor zwischen Schraube und Steuermann. Warum auch nicht. Wir sind dann nochmal eine knappe Stunde durch die Backwater von Bangkok geschippert, was nochmal für ein paar neue Perspektiven gesorgt hat. Oh, Moment mal, wir hatten ja Aom an Bord. Das Longtail hält also unvermittelter Dinge vor einer Tempelanlage, Aom kauft drei Stangen Brot, und dann stehen wir da und werfen Brot ins Wasser. In eine hungrigen Schwarm Catfish. Warum? Weil (sofern wir das richtig verstanden haben) Fische vor Klostern nicht gefangen werden dürfen, und man sie deshalb mit Essen gnädig stimmt. Irgendwie so.

Das wars dann aber auch von Aom, sie hat uns noch ins Hotel zurückgebracht, letzte Tipps auf dem Weg gegeben, und sich dann noch super lieb verabschiedet. Das war die All-inclusive-Version, und sie war und ist jeden Bhat wert!

Aber so ein Tag ist ja noch nicht zu Ende. Mit leichtem Durst und Hunger sind wir nochmal kurz vors Hotel, um im 7-Eleven eine SIM-Karte zu erstehen (Happy Tourist by dtac), Wasser zu kaufen, und das von Aom Erlernte (hoffentlich) in die Tat umzusetzen. Entsprechend gab es am Straßenrand pork on a stick und irgendwelche Wurstbällchen im Eisbecher. Warum auch nicht :-)

Erster Tag (wenn uns die letzten beiden Gerichte keinen Strich durch die Rechnung machen): top!

Kategorien
2015 Bangkok Thailand Urlaub

Angekommen. Jetzt schlafen.

Wir versuchen uns mal in einer Zusammenfassung des wenig und dann doch ereignisreichen Tages.

Wie geplant sind wir um 21:50 in Tegel (ja, Tegel, wie wir ihn lieben, den besten Flughafen der Welt) mit Air Berlin in Richtung Abu Dhabi gestartet. Bei Tobi war ja noch der Problemfall „Rücken“ zu berücksichtigen, aber das ging irgendwie auch. Erster Eindruck: noch nie haben wir einen so leeren Flieger erlebt. Es waren reihenweise 4er-Reihen frei, die dann auch vom schlafenden Volk vereinnahmt wurden.

Ansonsten, ein unspektakulärer Flug. Bis darauf, dass Tobi jeweils ein Spezialmenü bekam, weil er „koscher“ angemeldet hatte. Naja, die genauen Kenntnisse des jüdischen Lebens fehlen, aber jede Box kam extra und durfte auch nur vom Gast persönlich (wenn möglich bestimmt unter Aufsicht eines Rabbiners) geöffnet werden. Ob es jetzt qualitativ besser war, lässt sich nicht sagen. Es war aber auf jeden Fall koscher :-D

Ortszeit 6:00 dann Ankunft in Abu Dhabi, einmal kurz raus in den Wüstenwind, und dann wieder gewartet auf den Anschlussflug. Abu Dhabi ist als Flughafen übrigens sehr unspektakulär. Mit Etihad ging es dann weiter Richtung Bangkok. Man muss halt sagen, dass sich Etihad mit seiner Farbgebung „bräunlich“ keinen großen Gefallen getan hat.

Der Flug war noch leerer als der davor und es gab wieder koscheres Essen für Tobi. Generell auch: das Essen bei Etihad ist um Längen besser als das bei Air Berlin.

Gelandet sind wir dann pünktlich und, wie so oft heute, unspektakulär :-) Auch Immigration in Thailand ist irgendwie nicht vergleichbar mit den USA, einfach weil ungleich schneller. Dann noch gemütlich 1,5 Stunden mit dem Taxi durch den Stau in die Stadt ge…gondelt, und eingecheckt.

40. Stock, Aussicht, japanisches Wunderklo.

Jetzt wird erstmal der fehlende Schlaf zumindest ansatzweise nachgeholt, bevor wir dann morgen um 9 von unserem Guide abgeholt werden.

Kategorien
2014 Chicago Florida und Mittlerer Westen 2014 Urlaub USA

Satt und zufrieden: Food Tour done right

Heute war der für Chicago vorgebuchte und metikulös getimte Programmpunkt an der Reihe: die Foodtour durch die Stadtteile Bucktown und Wicker Park.  Wir sind daher morgens gleich mit der U-Bahn ein paar Stationen gefahren, um zum Startpunkt der Tour in Wicker Park zu kommen. Beim Aussteigen war klar: das hier ist das Äquivalent zu Prenzlauer Berg/Friedrichshain, und das mit etwa dem gleichen Level an Gentrifizierung. Vorurteilsfrei wie wir sind macht es das ja nicht weniger interessant, nur sicherer und teurer. Beim Treffpunkt und erstem Essensstop angekommen haben wir dann auch die vier anderen Teilnehmer getroffen, es war also insgesamt wieder eine kleine Gruppe. Das zog sich so ja wie ihr wisst durch den Urlaub, und dazu kann man nur sagen: so muss das sein! Passenderweise kam ein anderes Pärchen aus Ontario, Kanada und zwei weitere Männer aus Florida. So schließt sich in Chicago der Urlaubskreis :-) Und da die Amerikaner so schön geübt im unverbindlichen Small Talk sind, konnten wir uns während der Tour auch alle nett unterhalten. Als Small Talk-ungeübter Kontinentaleuropäer muss man einfach nur die gestellten Fragen umdrehen und schon ist man im schönsten blabla.

Aber das Highlight waren natürlich die 6 Food Stops, die vor uns lagen und die zwischen den Erklärungen unseres heutigen Stadtbilderklärers Kent auf dem Weg lagen. Der Hotdog von George’s Hot Dogs (echt polnisch und ohne Ketchup) war ein leckerer Auftakt, gefolgt vom Tour-Highlight: dem iced hot chocolate mit homemade Marshmallow. Danach waren wir eigentlich schon pappsatt, aber weiter gings mit einem kleinen  Farro Salat bei Goddees & Grocer. Ebenfalls sehr lecker und in netter Atmosphäre. Danach gings ab über die Grenze von Bucktown nach Wicker Park, wo Pizza und Bier im piece (übrigens co-owned vom Gitarristen von Cheap Trick) auf dem Plan standen. Glücklicherweise nur jeweils ein kleines Stück plus Probierglas und nicht Deep Dish Pizza! Dazu stellte unser Kent auch klar, dass Chicagoer nur dann Deep Dish essen, wenn sie Besuch bekommen und diese quengelig nach dem angeblichen signature dish verlangen. Die Tour war sich einig: Deep Dish ist unnötig, da eigentlich nur Käse und keine Pizza.`Nuff said!

Beim folgenden Spaziergang durch Wicker Park gab es dann auch noch die tollen Häuser im zwar überkandidelten ‚Swiss Chalet meets Victorian‘-Stil zu bewundern. Die Bewohner, die mutig genug waren, vor 30 Jahren in dem damals gefährlichsten Stadtteil Chicagos ein Haus zu kaufen (ohne Kredit, die gabs für die Gegend nicht von der Bank), und darin bis heute zu wohnen,  haben jetzt Häuser im Wert von 1.5 bis ca. 8 Millionen Dollar. Die Ausdauer hat sich also gelohnt. Wenn man jetzt also denkt, nur kaufen und warten wäre genug: leider nein. Man muss dann auch entsprechend aktiv in seiner Community engagiert sein. Nix für Heuschrecken also (die kommen später).

Abschließend gab es noch eine Falafel (halbe Portion zum Glück) und ein Eis, das mit Hilfe von flüssigem Stickstoff hergestellt wird. Ebenfalls two thumbs up! Wobei Falafel für den Berliner nix besonderes, für den gemeinen Amerikaner dafür unglaublich exotisch ist. Laut Tourguide Kent hatte er mal eine Gruppe aus 16… naja, US-Amerikanern aus dem Heartland halt, die ihre 16 Falafel liegengelassen haben.

Danach haben wir uns pappsatt und zufrieden von Kent verabschiedet (smooth das Trinkgeld via Handschlag übergeben, wie man das hier so macht) und sind noch ein wenig alleine durch die Straßen getigert. Noch einmal im Microbrewery-Heaven der US of A das ‚Taster’s Sixpack‘ probiert, um dann Richtung Loop/Downtown zu fahren und den letzten touristischen Punkt abzuhaken: Die Aussichtsplattform auf dem John Hancock Tower. Kleine Enttäuschung: so richtig offen und freie Sicht ohne Glas gibt es hier im Vergleich zu New York nicht, die Aussicht kann man nur durch Panoramafenster genießen. Dafür konnten wir beobachten, wie sich immer mehr Spielzeugautos auf der Straße stauten und dann unzählige Polizeieskorten bewundern, die  auf menschenleeren Straßen entlangfuhren. Wer die Stadt so lahmlegt, muss wichtig sein, dachten wir uns. Richtig, Obama ist ebenfalls hier, er muss aber im Gegensatz zu uns ganz schön ackern, wie man an seinem offiziellen Zeitplan (netterweise tagesgenau veröffentlicht) sehen kann.

Kategorien
2014 Chicago Urlaub

Architecture 101

Tag 2 in Chicago begann anders als die letzten Tage mal wieder mit Pancakes und Scrambled Eggs. Wie immer sehr lecker und sättigend. Aber gut das der Urlaub bald zu Ende ist, wir brauchen dringend einen Juice Cleanse.

Nach dem Frühstück gings noch mal kurz ins Hotel zum Klamottenwechsel, da es morgens doch empfindlich frisch war. Das hat sich dann aber als schwerer Fehler erwiesen. Tagsüber kletterte das Thermometer auf 31° und wir mussten mittendrin einen Pitstop in einer Drogerie einlegen und Sonnencreme kaufen. Das war bitter nötig, nicht das wir uns auf den letzten Metern noch einen Sonnenbrand holen.

Dann ging es auch gleich weiter zum Navy Pier, der ein Spaßparadies für alle ca. <12 jährigen ist, mit Kettenkarussel/Minigolf und Autoscooter. Also haben wir das pflichtschuldigst abgehakt, den Erwachsenenurlaub fortgesetzt und die Architecture Cruise auf dem Chicago River gebucht. Hier waren wir auch wieder die Jüngsten, das passt also :-) Die Bootstour fuhr dann ca. 1.5 Stunden durch die Innenstadt von Chicago und hat unser bisher nicht existentes Wissen zu Architektur (Mies van der Rohe/Art Deco/Postmoderne etc.) erweitert. Sehr nett gemacht von dem Tour Guide bzw. Stadtbilderklärer, der jede Menge Anekdoten zur Stadt und den Häusern erzählen konnte. jetzt wissen wir auch, dass der Chicago River früher aufgrund der Industrie als „highly toxic“ eingestuft wurde, Kontakt war daher unbedingt zu vermeiden, Lebewesen gab es eh nicht in der Bracke. Jetzt sind die Bewohner stolz, dass der Fluss nur noch „highly polluted“ ist und sogar wieder Fische beheimatet. Und die Hochhäuser und ‚repurposed factory buildings‘ haben jetzt auch wasserseitig Fenster, da sich nun auch die Aussicht lohnt. :-)

Im Anschluss an die Tour kam dann auch der Hunger/Appetit wieder und wir haben uns an eine Spezialität gewagt. Wenn man hier ist, sollte man ‚Deep Dish Pizza‘ essen. Gesagt getan und auf der Liste abgehakt. Wir haben uns die kleinste Pizzagröße geteilt und trotzdem jeder nur 2 Stück geschafft. Denn gefühlt besteht das Ding nur aus Käse… im Prinzip eine Quiche in Pizzakostüm. Naja, macht satt, aber wir bleiben bei dünnbodiger Pizza. Die übriggebliebenen Pizzastücke haben wir dann einem hungrigen Bettler geschenkt, vielleicht zählt das als gute Tat des Tages.

Weiter gings dann zur ‚Bean‘, bzw. Cloud Gate, dem wahrscheinlich bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Der dazugehörige Park war auch sehr schön, mit Blick auf die Hochhäuser. Dafür das die Stadt weniger Einwohner als Berlin hat, haben sie davon jedenfalls jede Menge und bauen auch fleißig weiter.

Wir sind dann noch weiter durch den Millenium Park geschlendert bis zum Hafen, wo der Lake Michigan beginnt und die Reichen und Schönen ihre Yachten parken (lassen) und haben dann langsam den Rückweg angetreten. Schließlich mussten noch zwei Bier und ein Cocktail getrunken werden…Cheers!

 

Kategorien
2014 Chicago Urlaub

Welcome to the Windy City

Nachdem wir gestern Kanada hinter uns gelassen haben, war dann heute Ende der Michigan-Zeitzone. Genau, zwischen Chicago und zehn Metern neben Chicago liegt ein Unterschied von einer Stunde. Auf dem Weg nach Toronto wurde sie uns geklaut, jetzt haben wir sie uns wieder zurückgeholt.

Früh (wenn auch nicht ganz so früh wie gestern) aufgestanden, ein kurzes (und eher enttäuschendes) Frühstück im Songbird Cafe getankt und dann die Interstate Richtung Chicago geentert. Wie gestern auch, war das ganze eine eher unspektakuläre Fahrt, aber im unglaublich komfortablen Ford Edge mit Ledersitzen und Klimaautomatik (erwähnten wir das bereits?) ist das kein Problem. Chicago hat uns dann mit Stop-and-Go-Verkehr begrüßt, aber da wir nur zum Hotel mussten, ging das auch. Also mit Panikbeleuchtung vorm Hotel gehalten, Koffer rausgeworfen, dem Hotel zu treuen Händen gegeben und dann wieder los Richtung Flughafen, um den Mietwagen abzugeben. Hat auch alles problemlos geklappt. Also mit der U-Bahn zurück zum Hotel.

Wichtigstes Detail für heute: es waren 30° und Sonnenschein. Also die unten im Koffer verstauten Shorts und T-Shirts wieder ausgepackt und erstmal Burger lunchen gegangen. Yummy yummy im 25° Burgers, sehr zu empfehlen. Anschließend sind wir noch ohne Geld auszugeben die Magnificent Mile entlang. Was wir bis jetzt von Chicago gesehen haben: klasse. Im Prinzip wie eine schöne Version von New York.

Zwei lecker Bier aus Microbreweries und einen Moscow Mule später ist es dann auch langsam Zeit fürs Bettchen, denn die zwei Tage früh aufstehen schlauchen dann doch ein wenig.

Kategorien
2014 Chicago Toronto Urlaub

Back in Ann Arbor

Tagesziel für heute: raus aus Kanada und wieder in die US of A eingelassen werden. Den Spoiler nehmen wir schonmal vorweg: hat geklappt.

Ausgecheckt aus dem wohl gruseligsten Motel dieses Urlaubs und dabei noch die letzten drei Postkarten dem Portier/Empfangsmann/schlafenden Chinesen zu treuen Händen gegeben: ‚Nein, hier finden Sie keinen Briefkasten, aber ich schmeiß die auf meinem Heimweg ein.‘ Für uns ist das gut genug, der gute Wille zählt :-)

Frühstück war wieder die Schmalhans-Starbucks-Variante, aber die tut auch irgendwie gut mittlerweile. Da heute Victoria Day in Kanada war, waren wohl alle Kanadier im Feiertaumel und deshalb nicht auf den Straßen unterwegs. Gut so, denn Autofahren können sie nicht. Also eine angenehm erlebnisarme Fahrt zur Ambassador Bridge in Detroit verbracht. Nur die maximale Höchstgeschwindigkeit verbunden mit den an der Autobahn angekündigten drakonischen Strafen für Geschwindigkeitsübertretungen lassen das ganze länger erscheinen, als es ist.

An der Grenze angekommen haben wir dann den Grenzübertritt in die umgekehrte Richtung angetreten. Die Freundlichkeit war in dieser Richtung identisch mit der in Richtung Kanada. Scheint also ein Teil der halbtägigen Schulung zum Border Patrol Officer zu sein. Nach der Brücke dann mal wieder Maut entrichtet, aber dadurch auch wunderbar die letzten 5 kanadischen Dollar entsorgen können. Mit 0 eingereist, mit 0 wieder ausgereist.

Da wir uns ein wenig verfahren haben, konnten wir dann auch nochmal einen näheren Blick auf (die Außenbezirke von) Detroit werfen. Kurz gesagt: sieht schon ein wenig gruselig aus. Im Prinzip, wie man es sich vorstellt, nur in echt.

Ann Arbor haben wir dann mit hängenden Mägen erreicht. Dankenswerterweise hat sich dann auch die Sonne gezeigt und das Thermometer auf 21° (Celsius) ansteigen lassen. Nach lecker Lunch im Jolly Pumpkin haben wir uns dann die Stadt angeschaut. Netterweise besteht die aus einem kleinen Zentrum und ansonsten dem Campus der University of Michigan. Studenten waren wenige da, vielleicht mussten die alle die Unigebühren irgendwo verdienen gehen, denn anders kann man diese recht imposanten Gebäude schwerlich finanzieren. Aber was reden wir schnorrenden Zentraleuropäer, die für ihre eigene Bildung nie etwas zahlen mussten? Nette Stadt, in der es aber fraglich ist, ob man sie auch als Nicht-Tourist und Nicht-Student sehr lange aushält.

Morgen gehts dann ab nach Chicago zur letzten Etappe der diesjährigen Tour. Schade eigentlich.

 

Kategorien
2014 Toronto Urlaub

Wet and wild in Blackpool… ähhh Niagara Falls

Heut war dann der zweite Tag, an dem wir langsam das immense Frühstück ausschleichen und auf Starbucks-Kaffee und Bananen (aktuell nicht illegal importiert) umsteigen. Irgendwann muss ja mit der Völlerei Schluß sein. Außerdem sind wir hier in Kanada, da kann man keinen mit dem Extra ‚Canadian Bacon‘ hinterm Ofen vorlocken. Das ist ja quasi nur Bacon.

Ausgeschlafen, geduscht und ab ins Auto, heute waren die Niagarafälle angesagt. Erste Beobachtung: kanadische Fahrradfahrer können völlig unbehelligt vor einer Schranke stehen, auch dann, wenn die Schnauze des Jeeps schon auf Tuchfühlung geht. Egal, das bereits erwähnte Frühstück gejagt und dem Pferd die Sporen gegeben. Gleich die zweite Beobachtung: in Kanada gibt es viel zu viel Verkehr. Wo kommen die alle her? Unglaublich… Aber im Endeffekt sind wir dann doch in Niagara Falls angekommen. Für günstige 5 kanadische Dollar geparkt und dann mal wieder die Beine bewegt.

Was Nordamerikaner gerne machen, ist Türme bauen. Türme bauen, und dann Geld dafür nehmen, dass Touristen hochfahren. Haben wir nicht gemacht, wir sind statt dessen durch den Queen Irgendwas Park in Richtung Wasser gelaufen. Ist genauso, wie man es sich vorstellt: Wasserfälle halt. Spannend ist das drumherum: Unglaublich viele Asiaten und Inder. Also so wirklich, richtig richtig viele. Zur einen Seite Wasser und Wasserfälle (derer zwei, einer auf der US, einer auf der kanadischen Seite), zur anderen Hoteltürme, Casinotürme, Turmtürme… Dazwischen eine vierspurige Straße. Im Prinzig wie man sich die USA vorstellt, nur in Kanada. Lustigerweise sieht die US-Seite sehr viel ruhiger und entspannter aus, als die kanadische. Vielleicht wollten die Kanadier auch mal USA spielen.

Naja, wir sind dann also ein bißchen hin und her gelaufen, haben viel in Richtung Wasser geschaut, sind Indern und Asiaten ausgewichen (und Franzosen auch) und standen dann vor der Ticketbude für die Bootstour zu den Wasserfällen. Wir waren beide vorab eher uninteressiert, weil wir irgendwie erwarteten, dass der Standardpreis von 49$ (plus Tax) aufgerufen werden würde (den wir nicht gezahlt hätten). Statt dessen standen am Ende 20$ (kanadisch) pro Person an der Tafel, und da der kanadische Dollar noch schwächer als der US-amerikanische ist (glaubt man kaum), haben wir zugeschlagen.

Anders als in den Universal Studios gab es hier mal die Regenponchos gratis dazu. Vielleicht war das aber auch nur ein Zugeständnis an die viel kälteren Temperaturen als in Florida. Also die schmucken roten Ponchos übergestreift (wäre man von der US-Seite gefahren, hätte man blaue Ponchos bekommen) und den Seelenverkäufer bestiegen. Es war dann, wie man es sich vorstellt, nur noch etwas nasser. Aber lohnt sich schon.

Wieder angelegt sind wir dann nochmal durch Niagara Falls gelaufen. Hier zeigte sich dann auch, was die Kanadier unter Unterhaltung verstehen: eine gruselige Version von Blackpool, nur mit etwas mehr internationalen Touristen. Gruselig trifft es dann auch ziemlich genau. Wir haben dann lieber die Zelte in dieser schönen kanadischen Grenzstadt abgebrochen und sind wieder in Richtung Toronto gefahren (ob das jetzt besser ist…?). Zum Besiegen des Hungers sind wir wieder ins The Wren gefahren, für Salat, frittiertes Pulled Pork und lecker Bier aus Microbreweries (wenn man das trinkt, wundert man sich auch nicht mehr, warum amerikanische Brauereien regelmäßig Weltmeisterschaften gewinnen: yummy).

Morgen gehts dann wieder zurück Richtung Heimat unseres Mietwagens. Fazit: die spinnen die Kanadier. Aber schön wars heute trotzdem.

Kategorien
2014 Toronto Urlaub

O Canada!

Day II im  Land der Mounties, Hockeyfans und Donutliebhaber. Und dann hat uns Toronto heute auch noch mit besserem Wetter verwöhnt, als eigentlich angekündigt war. Statt Dauerregen gab es anfangs nur ein paar dunkle Wolken und später lies sich sogar die Sonne ab und zu blicken (also, viel später, so gegen abend, aber Sonne ist Sonne). Kalt blieb es, aber wir haben das Zwiebelprinzip verinnerlicht und einfach alle Sommerklamotten, die wir hatten, übereinander gezogen und los ging es. Erste Herausforderung: Mit dem Bus oder der Tram in die Innenstadt. Geld hatten wir, aber der Tramfahrer konnte nicht wechseln, hier muss  nämlich immer passend bezahlt werden. Sachen gibts. Passend hatten wir das natürlich nicht, also durfte einer vor uns umsonst fahren und wir haben zwei Tickets zum Preis von 1,14 Ticket  bekommen. Tobi hat ihm einfach alles Kleingeld in die Büchse geworfen, das er hatte :-)

Im Zentrum angekommen, war der erste Stopp das historische Distillery District. Rückblickend einer der schönsten Teile der Stadt, aber es war auch hier mehr als ungemütlich durch Wind und Wetter, daher schnell weiter, um warm zu werden. Über die längste Straße der Welt (jaha, die haben die Kanadier sogar ins Guiness Buch eintragen lassen), gings zur Hockey Hall of Fame und Old City Hall und die Queens Street auf und ab. Also, rein sind wir nirgendwo, denn was soll man zum Beispiel in der Hockey Hall of Fame? Zahnlose Kanadier und Russen anschauen?

Irgendwie fiel beim Spazieren ziemlich deutlich auf, dass das Financial District in jeder Stadt scheinbar das ekligste und seelenloseste Viertel sein muss, dass neben einsamen Starbucks nicht viel zu bieten hat. Die Banker sollten da mal dran arbeiten…

Insgesamt hat auch die Innenstadt von Toronto nicht so viel zu bieten. Charme und nette Ecken findet man eher, wenn man etwas weiter in die ‚Außenbezirke‘ schlendert, aber im Zentrum ist es eigentlich nur dreckig, laut und voll.  Also, wieder ab in die Tram (diesmal voll bezahlt) und Unterkunft, denn dort scheint wirklich die bessere und nettere Gegend zu sein, schließlich sind hier auch die ‚Strände‘ :-) Nach einer Stärkung im Wren sind wir daher Richtung Wasser gelaufen und haben dort den verrückten Kanadiern beim Baden oder Joggen zugeschaut.

Kategorien
2014 Toronto Urlaub

Hallo Toronto…?

Heute war der Weg nach Toronto angesagt. Von Detroit haben wir nur wenig gesehen, hauptsächlich immense rauchende Schlote anscheinend laufender Fabriken und irgendwie nette Vororte. Die verlassenen Straßen aus den Nachrichten und Dokumentationen haben wir mal ausgelassen. Für die Brücke nach Kanada sind wir auch nochmal schnell und spontan 5$ losgeworden. So macht man das in den US of A heutzutage.

Der Blick von der Brücke hatte auch etwas: hinter uns Detroit in grau und rauchig, vor uns Kanada in grün und grün und noch mehr grün. Naja, an der Grenze dann den wohl ‚bestgelaunten‘ (not) Grenzbeamten getroffen, und gleich mal die Frage nach Alkohol und Tabak wahrheitsungemäß mit ’nein‘ beantwortet. Außerdem haben wir noch illegal zwei Bananen eingeführt, mit Obst und Gemüse haben die es nämlich auch nicht so an den Grenzen. Guter Start…

Lustigerweise springt man dann unvermittelt vom amerikanischen ins metrische System über. Die Kilometer, Liter und Celsius haben uns also erstmal wieder. Außerdem ist hier alles bilingual (nur der Grenzbeamte nicht). Da wir auch keinerlei kanadisches Bargeld hatten, haben wir auch tunlichst vermieden, eine Mautstraße zu erwischen.

Auch lustigerweise hat unser ansonsten absolut zuverlässiges Navi (Android-App für 6,99€) pünktlich mit dem Grenzübertritt aufgehört, Straßen anzuzeigen. Anweisungen gab es noch, aber eben ohne Bild. Bißchen schwierig, so sein Ziel zu finden, besonders dann, wenn das Ersatz-Navi (Garmin mit veralteten Karten) sich standhaft weigert, eine Berechnung durchzuführen, geschweige denn mit Benutzbarkeit zu glänzen. Die Lösung war am Ende (die findet man natürlich erst am Ziel, wenn man wieder Wifi hat), dass die Smartphone-App Kanada zwar berechnet, die Karten aber erst nach einem In-App-Kauf (sagenhafte 3,69€) auch anzeigt. Naja, mit knapp 10€ immer noch die beste Investition auf der Navigationsseite.

Nach ein bißchen Stau und vollen Straßen sind wir dann in Toronto angekommen. Voll ist das hier. Unser Hotel ist ein wenig außerhalb, wobei Toronto eher ein großer Blob ist und ‚außerhalb‘ es nicht ganz trifft. Es war auf jeden Fall das einzige bezahlbare Hotel, in dem man parken kann und dafür nicht 100$ pro Tag zahlt. Der erste Eindruck: Gangland? Zumindest scheint das genau an der Ecke anzufangen, an der das Hotel liegt. Östlich davon sieht es eigentlich sehr hübsch und teuer aus. Und wer es genau wissen will: das Hotel hier liegt auf einem der ersten drei Plätze der räudigsten Absteigen, in denen wir bislang waren (die anderen Plätze werden jeweils von Motel 6 am Grand Canyon und einem anderen Motel 6 irgendwo im Südwesten belegt). Naja, irgendwann muss man sowas ja auch mal erwischen.

Nach einem kleinen Umweg zur zweiten Poutine (nicht so gut wie die erste) sind wir dann ins Kino, um nicht im Hotelzimmer sitzen zu müssen. Da fällt mir ein: was ist diese nordamerikanische Abart, jeden Snack zu versalzen? Popcorn? Klar, aber nur mit Butter. Schokolade? Packen Sie doch Speck drauf. Crazy peoples… Jetzt gehts ins Bett und morgen dann entweder zu den Niagarafällen oder in die Innenstadt von Toronto. Mal sehen, wo morgen besseres Wetter ist. Immerhin haben wir die zweistelligen Temperaturen geknackt.

PS: heute erst gemerkt, dass unser Ford Edge Nummernschilder aus Florida hat. Eine nette Geste von National :-)

PPS: Michigan scheint Plumbing-technisch (also Wasserrohre etc) eine Leuchtturmrolle in den USA einzunehmen, auf jeden Fall sind hier die Spülungen druckvoll und das Wasser tatsächlich kalt.

Kategorien
2014 Chicago Urlaub

On the road – immer noch viel zu kalt

Der Titel sagt eigentlich alles. Heute ging es fleißig weiter in Richtung Toronto, der Halt heute in Ann Arbor. Aber davor hat uns die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt dazu bewogen, nochmal einen ungeplanten Stopp im Outlet Center von Michigan City zu machen. Irgendwo muss es doch Jacken geben. Und Hosen. Und Handschuhe? Mütze? Schal? Portable Öfen? Wie auch immer, was macht der Deutsche, wenn ihm kalt wird? Er kauft Funktionskleidung. Was solls, warm und regengeschützt, darum gehts :-)

Morgen steht dann Toronto auf dem Plan, und mit Glück kriegen wir noch einen Blick auf Detroit.