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2014 Chicago Florida und Mittlerer Westen 2014 Urlaub USA

Satt und zufrieden: Food Tour done right

Heute war der für Chicago vorgebuchte und metikulös getimte Programmpunkt an der Reihe: die Foodtour durch die Stadtteile Bucktown und Wicker Park.  Wir sind daher morgens gleich mit der U-Bahn ein paar Stationen gefahren, um zum Startpunkt der Tour in Wicker Park zu kommen. Beim Aussteigen war klar: das hier ist das Äquivalent zu Prenzlauer Berg/Friedrichshain, und das mit etwa dem gleichen Level an Gentrifizierung. Vorurteilsfrei wie wir sind macht es das ja nicht weniger interessant, nur sicherer und teurer. Beim Treffpunkt und erstem Essensstop angekommen haben wir dann auch die vier anderen Teilnehmer getroffen, es war also insgesamt wieder eine kleine Gruppe. Das zog sich so ja wie ihr wisst durch den Urlaub, und dazu kann man nur sagen: so muss das sein! Passenderweise kam ein anderes Pärchen aus Ontario, Kanada und zwei weitere Männer aus Florida. So schließt sich in Chicago der Urlaubskreis :-) Und da die Amerikaner so schön geübt im unverbindlichen Small Talk sind, konnten wir uns während der Tour auch alle nett unterhalten. Als Small Talk-ungeübter Kontinentaleuropäer muss man einfach nur die gestellten Fragen umdrehen und schon ist man im schönsten blabla.

Aber das Highlight waren natürlich die 6 Food Stops, die vor uns lagen und die zwischen den Erklärungen unseres heutigen Stadtbilderklärers Kent auf dem Weg lagen. Der Hotdog von George’s Hot Dogs (echt polnisch und ohne Ketchup) war ein leckerer Auftakt, gefolgt vom Tour-Highlight: dem iced hot chocolate mit homemade Marshmallow. Danach waren wir eigentlich schon pappsatt, aber weiter gings mit einem kleinen  Farro Salat bei Goddees & Grocer. Ebenfalls sehr lecker und in netter Atmosphäre. Danach gings ab über die Grenze von Bucktown nach Wicker Park, wo Pizza und Bier im piece (übrigens co-owned vom Gitarristen von Cheap Trick) auf dem Plan standen. Glücklicherweise nur jeweils ein kleines Stück plus Probierglas und nicht Deep Dish Pizza! Dazu stellte unser Kent auch klar, dass Chicagoer nur dann Deep Dish essen, wenn sie Besuch bekommen und diese quengelig nach dem angeblichen signature dish verlangen. Die Tour war sich einig: Deep Dish ist unnötig, da eigentlich nur Käse und keine Pizza.`Nuff said!

Beim folgenden Spaziergang durch Wicker Park gab es dann auch noch die tollen Häuser im zwar überkandidelten ‚Swiss Chalet meets Victorian‘-Stil zu bewundern. Die Bewohner, die mutig genug waren, vor 30 Jahren in dem damals gefährlichsten Stadtteil Chicagos ein Haus zu kaufen (ohne Kredit, die gabs für die Gegend nicht von der Bank), und darin bis heute zu wohnen,  haben jetzt Häuser im Wert von 1.5 bis ca. 8 Millionen Dollar. Die Ausdauer hat sich also gelohnt. Wenn man jetzt also denkt, nur kaufen und warten wäre genug: leider nein. Man muss dann auch entsprechend aktiv in seiner Community engagiert sein. Nix für Heuschrecken also (die kommen später).

Abschließend gab es noch eine Falafel (halbe Portion zum Glück) und ein Eis, das mit Hilfe von flüssigem Stickstoff hergestellt wird. Ebenfalls two thumbs up! Wobei Falafel für den Berliner nix besonderes, für den gemeinen Amerikaner dafür unglaublich exotisch ist. Laut Tourguide Kent hatte er mal eine Gruppe aus 16… naja, US-Amerikanern aus dem Heartland halt, die ihre 16 Falafel liegengelassen haben.

Danach haben wir uns pappsatt und zufrieden von Kent verabschiedet (smooth das Trinkgeld via Handschlag übergeben, wie man das hier so macht) und sind noch ein wenig alleine durch die Straßen getigert. Noch einmal im Microbrewery-Heaven der US of A das ‚Taster’s Sixpack‘ probiert, um dann Richtung Loop/Downtown zu fahren und den letzten touristischen Punkt abzuhaken: Die Aussichtsplattform auf dem John Hancock Tower. Kleine Enttäuschung: so richtig offen und freie Sicht ohne Glas gibt es hier im Vergleich zu New York nicht, die Aussicht kann man nur durch Panoramafenster genießen. Dafür konnten wir beobachten, wie sich immer mehr Spielzeugautos auf der Straße stauten und dann unzählige Polizeieskorten bewundern, die  auf menschenleeren Straßen entlangfuhren. Wer die Stadt so lahmlegt, muss wichtig sein, dachten wir uns. Richtig, Obama ist ebenfalls hier, er muss aber im Gegensatz zu uns ganz schön ackern, wie man an seinem offiziellen Zeitplan (netterweise tagesgenau veröffentlicht) sehen kann.

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2014 Chicago Urlaub

Architecture 101

Tag 2 in Chicago begann anders als die letzten Tage mal wieder mit Pancakes und Scrambled Eggs. Wie immer sehr lecker und sättigend. Aber gut das der Urlaub bald zu Ende ist, wir brauchen dringend einen Juice Cleanse.

Nach dem Frühstück gings noch mal kurz ins Hotel zum Klamottenwechsel, da es morgens doch empfindlich frisch war. Das hat sich dann aber als schwerer Fehler erwiesen. Tagsüber kletterte das Thermometer auf 31° und wir mussten mittendrin einen Pitstop in einer Drogerie einlegen und Sonnencreme kaufen. Das war bitter nötig, nicht das wir uns auf den letzten Metern noch einen Sonnenbrand holen.

Dann ging es auch gleich weiter zum Navy Pier, der ein Spaßparadies für alle ca. <12 jährigen ist, mit Kettenkarussel/Minigolf und Autoscooter. Also haben wir das pflichtschuldigst abgehakt, den Erwachsenenurlaub fortgesetzt und die Architecture Cruise auf dem Chicago River gebucht. Hier waren wir auch wieder die Jüngsten, das passt also :-) Die Bootstour fuhr dann ca. 1.5 Stunden durch die Innenstadt von Chicago und hat unser bisher nicht existentes Wissen zu Architektur (Mies van der Rohe/Art Deco/Postmoderne etc.) erweitert. Sehr nett gemacht von dem Tour Guide bzw. Stadtbilderklärer, der jede Menge Anekdoten zur Stadt und den Häusern erzählen konnte. jetzt wissen wir auch, dass der Chicago River früher aufgrund der Industrie als „highly toxic“ eingestuft wurde, Kontakt war daher unbedingt zu vermeiden, Lebewesen gab es eh nicht in der Bracke. Jetzt sind die Bewohner stolz, dass der Fluss nur noch „highly polluted“ ist und sogar wieder Fische beheimatet. Und die Hochhäuser und ‚repurposed factory buildings‘ haben jetzt auch wasserseitig Fenster, da sich nun auch die Aussicht lohnt. :-)

Im Anschluss an die Tour kam dann auch der Hunger/Appetit wieder und wir haben uns an eine Spezialität gewagt. Wenn man hier ist, sollte man ‚Deep Dish Pizza‘ essen. Gesagt getan und auf der Liste abgehakt. Wir haben uns die kleinste Pizzagröße geteilt und trotzdem jeder nur 2 Stück geschafft. Denn gefühlt besteht das Ding nur aus Käse… im Prinzip eine Quiche in Pizzakostüm. Naja, macht satt, aber wir bleiben bei dünnbodiger Pizza. Die übriggebliebenen Pizzastücke haben wir dann einem hungrigen Bettler geschenkt, vielleicht zählt das als gute Tat des Tages.

Weiter gings dann zur ‚Bean‘, bzw. Cloud Gate, dem wahrscheinlich bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Der dazugehörige Park war auch sehr schön, mit Blick auf die Hochhäuser. Dafür das die Stadt weniger Einwohner als Berlin hat, haben sie davon jedenfalls jede Menge und bauen auch fleißig weiter.

Wir sind dann noch weiter durch den Millenium Park geschlendert bis zum Hafen, wo der Lake Michigan beginnt und die Reichen und Schönen ihre Yachten parken (lassen) und haben dann langsam den Rückweg angetreten. Schließlich mussten noch zwei Bier und ein Cocktail getrunken werden…Cheers!

 

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2014 Chicago Urlaub

Welcome to the Windy City

Nachdem wir gestern Kanada hinter uns gelassen haben, war dann heute Ende der Michigan-Zeitzone. Genau, zwischen Chicago und zehn Metern neben Chicago liegt ein Unterschied von einer Stunde. Auf dem Weg nach Toronto wurde sie uns geklaut, jetzt haben wir sie uns wieder zurückgeholt.

Früh (wenn auch nicht ganz so früh wie gestern) aufgestanden, ein kurzes (und eher enttäuschendes) Frühstück im Songbird Cafe getankt und dann die Interstate Richtung Chicago geentert. Wie gestern auch, war das ganze eine eher unspektakuläre Fahrt, aber im unglaublich komfortablen Ford Edge mit Ledersitzen und Klimaautomatik (erwähnten wir das bereits?) ist das kein Problem. Chicago hat uns dann mit Stop-and-Go-Verkehr begrüßt, aber da wir nur zum Hotel mussten, ging das auch. Also mit Panikbeleuchtung vorm Hotel gehalten, Koffer rausgeworfen, dem Hotel zu treuen Händen gegeben und dann wieder los Richtung Flughafen, um den Mietwagen abzugeben. Hat auch alles problemlos geklappt. Also mit der U-Bahn zurück zum Hotel.

Wichtigstes Detail für heute: es waren 30° und Sonnenschein. Also die unten im Koffer verstauten Shorts und T-Shirts wieder ausgepackt und erstmal Burger lunchen gegangen. Yummy yummy im 25° Burgers, sehr zu empfehlen. Anschließend sind wir noch ohne Geld auszugeben die Magnificent Mile entlang. Was wir bis jetzt von Chicago gesehen haben: klasse. Im Prinzip wie eine schöne Version von New York.

Zwei lecker Bier aus Microbreweries und einen Moscow Mule später ist es dann auch langsam Zeit fürs Bettchen, denn die zwei Tage früh aufstehen schlauchen dann doch ein wenig.

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2014 Chicago Toronto Urlaub

Back in Ann Arbor

Tagesziel für heute: raus aus Kanada und wieder in die US of A eingelassen werden. Den Spoiler nehmen wir schonmal vorweg: hat geklappt.

Ausgecheckt aus dem wohl gruseligsten Motel dieses Urlaubs und dabei noch die letzten drei Postkarten dem Portier/Empfangsmann/schlafenden Chinesen zu treuen Händen gegeben: ‚Nein, hier finden Sie keinen Briefkasten, aber ich schmeiß die auf meinem Heimweg ein.‘ Für uns ist das gut genug, der gute Wille zählt :-)

Frühstück war wieder die Schmalhans-Starbucks-Variante, aber die tut auch irgendwie gut mittlerweile. Da heute Victoria Day in Kanada war, waren wohl alle Kanadier im Feiertaumel und deshalb nicht auf den Straßen unterwegs. Gut so, denn Autofahren können sie nicht. Also eine angenehm erlebnisarme Fahrt zur Ambassador Bridge in Detroit verbracht. Nur die maximale Höchstgeschwindigkeit verbunden mit den an der Autobahn angekündigten drakonischen Strafen für Geschwindigkeitsübertretungen lassen das ganze länger erscheinen, als es ist.

An der Grenze angekommen haben wir dann den Grenzübertritt in die umgekehrte Richtung angetreten. Die Freundlichkeit war in dieser Richtung identisch mit der in Richtung Kanada. Scheint also ein Teil der halbtägigen Schulung zum Border Patrol Officer zu sein. Nach der Brücke dann mal wieder Maut entrichtet, aber dadurch auch wunderbar die letzten 5 kanadischen Dollar entsorgen können. Mit 0 eingereist, mit 0 wieder ausgereist.

Da wir uns ein wenig verfahren haben, konnten wir dann auch nochmal einen näheren Blick auf (die Außenbezirke von) Detroit werfen. Kurz gesagt: sieht schon ein wenig gruselig aus. Im Prinzip, wie man es sich vorstellt, nur in echt.

Ann Arbor haben wir dann mit hängenden Mägen erreicht. Dankenswerterweise hat sich dann auch die Sonne gezeigt und das Thermometer auf 21° (Celsius) ansteigen lassen. Nach lecker Lunch im Jolly Pumpkin haben wir uns dann die Stadt angeschaut. Netterweise besteht die aus einem kleinen Zentrum und ansonsten dem Campus der University of Michigan. Studenten waren wenige da, vielleicht mussten die alle die Unigebühren irgendwo verdienen gehen, denn anders kann man diese recht imposanten Gebäude schwerlich finanzieren. Aber was reden wir schnorrenden Zentraleuropäer, die für ihre eigene Bildung nie etwas zahlen mussten? Nette Stadt, in der es aber fraglich ist, ob man sie auch als Nicht-Tourist und Nicht-Student sehr lange aushält.

Morgen gehts dann ab nach Chicago zur letzten Etappe der diesjährigen Tour. Schade eigentlich.

 

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2014 Chicago Urlaub

On the road – immer noch viel zu kalt

Der Titel sagt eigentlich alles. Heute ging es fleißig weiter in Richtung Toronto, der Halt heute in Ann Arbor. Aber davor hat uns die Temperatur nahe dem Gefrierpunkt dazu bewogen, nochmal einen ungeplanten Stopp im Outlet Center von Michigan City zu machen. Irgendwo muss es doch Jacken geben. Und Hosen. Und Handschuhe? Mütze? Schal? Portable Öfen? Wie auch immer, was macht der Deutsche, wenn ihm kalt wird? Er kauft Funktionskleidung. Was solls, warm und regengeschützt, darum gehts :-)

Morgen steht dann Toronto auf dem Plan, und mit Glück kriegen wir noch einen Blick auf Detroit.