Kategorien
2014 Toronto Urlaub

Wet and wild in Blackpool… ähhh Niagara Falls

Heut war dann der zweite Tag, an dem wir langsam das immense Frühstück ausschleichen und auf Starbucks-Kaffee und Bananen (aktuell nicht illegal importiert) umsteigen. Irgendwann muss ja mit der Völlerei Schluß sein. Außerdem sind wir hier in Kanada, da kann man keinen mit dem Extra ‚Canadian Bacon‘ hinterm Ofen vorlocken. Das ist ja quasi nur Bacon.

Ausgeschlafen, geduscht und ab ins Auto, heute waren die Niagarafälle angesagt. Erste Beobachtung: kanadische Fahrradfahrer können völlig unbehelligt vor einer Schranke stehen, auch dann, wenn die Schnauze des Jeeps schon auf Tuchfühlung geht. Egal, das bereits erwähnte Frühstück gejagt und dem Pferd die Sporen gegeben. Gleich die zweite Beobachtung: in Kanada gibt es viel zu viel Verkehr. Wo kommen die alle her? Unglaublich… Aber im Endeffekt sind wir dann doch in Niagara Falls angekommen. Für günstige 5 kanadische Dollar geparkt und dann mal wieder die Beine bewegt.

Was Nordamerikaner gerne machen, ist Türme bauen. Türme bauen, und dann Geld dafür nehmen, dass Touristen hochfahren. Haben wir nicht gemacht, wir sind statt dessen durch den Queen Irgendwas Park in Richtung Wasser gelaufen. Ist genauso, wie man es sich vorstellt: Wasserfälle halt. Spannend ist das drumherum: Unglaublich viele Asiaten und Inder. Also so wirklich, richtig richtig viele. Zur einen Seite Wasser und Wasserfälle (derer zwei, einer auf der US, einer auf der kanadischen Seite), zur anderen Hoteltürme, Casinotürme, Turmtürme… Dazwischen eine vierspurige Straße. Im Prinzig wie man sich die USA vorstellt, nur in Kanada. Lustigerweise sieht die US-Seite sehr viel ruhiger und entspannter aus, als die kanadische. Vielleicht wollten die Kanadier auch mal USA spielen.

Naja, wir sind dann also ein bißchen hin und her gelaufen, haben viel in Richtung Wasser geschaut, sind Indern und Asiaten ausgewichen (und Franzosen auch) und standen dann vor der Ticketbude für die Bootstour zu den Wasserfällen. Wir waren beide vorab eher uninteressiert, weil wir irgendwie erwarteten, dass der Standardpreis von 49$ (plus Tax) aufgerufen werden würde (den wir nicht gezahlt hätten). Statt dessen standen am Ende 20$ (kanadisch) pro Person an der Tafel, und da der kanadische Dollar noch schwächer als der US-amerikanische ist (glaubt man kaum), haben wir zugeschlagen.

Anders als in den Universal Studios gab es hier mal die Regenponchos gratis dazu. Vielleicht war das aber auch nur ein Zugeständnis an die viel kälteren Temperaturen als in Florida. Also die schmucken roten Ponchos übergestreift (wäre man von der US-Seite gefahren, hätte man blaue Ponchos bekommen) und den Seelenverkäufer bestiegen. Es war dann, wie man es sich vorstellt, nur noch etwas nasser. Aber lohnt sich schon.

Wieder angelegt sind wir dann nochmal durch Niagara Falls gelaufen. Hier zeigte sich dann auch, was die Kanadier unter Unterhaltung verstehen: eine gruselige Version von Blackpool, nur mit etwas mehr internationalen Touristen. Gruselig trifft es dann auch ziemlich genau. Wir haben dann lieber die Zelte in dieser schönen kanadischen Grenzstadt abgebrochen und sind wieder in Richtung Toronto gefahren (ob das jetzt besser ist…?). Zum Besiegen des Hungers sind wir wieder ins The Wren gefahren, für Salat, frittiertes Pulled Pork und lecker Bier aus Microbreweries (wenn man das trinkt, wundert man sich auch nicht mehr, warum amerikanische Brauereien regelmäßig Weltmeisterschaften gewinnen: yummy).

Morgen gehts dann wieder zurück Richtung Heimat unseres Mietwagens. Fazit: die spinnen die Kanadier. Aber schön wars heute trotzdem.

Eine Antwort auf „Wet and wild in Blackpool… ähhh Niagara Falls“

Kommentare sind geschlossen.