Orlando. Hier hat der gute alte Walt seine erste Gelddruckmaschine aus gebrauchten Zahnstochern und Ohrenschmalz zusammengebaut. Heute schwimmt sein Kopf eingelegt im Glas oben im Cinderella-Schloß und freut sich, was aus seiner Erfindung geworden ist. So die Legende.
Irgendwann ist eben immer mal Ende mit der faulen Haut und dem Herumliegen auf selbiger. Außerdem sind wir alle ganz schrumpelig vom ganzen Poolwasser. Deshalb haben wir heute unser trusty steed gesattelt und sind auf in Richtung Orlando.
Kurzer Nachbericht zum gestrigen Tag, der wieder wenig Neues brachte. Es war halt warm und wir waren halt im Pool. Außerdem haben wir noch die letzten paar Fotos mit den Props geschossen, die uns unser Ferienhaus netterweise überlassen hatte.
Auf dem Weg hätten wir auf der Quest nach RSIHIMY beinahe einen politisch unkorrekten Fauxpas begangen. Denn irgendwie stand neben zwei Mülltonnen eine als Müllmann angezogene Schaufensterpuppe. Was quasi der Höhepunkt des random shit gewesen wäre. Auf die sind wir also bremsend und Kamera zückend zugefahren, um im letzten Moment an ihrer Leblosigkeit zu zweifeln. War tatsächlich ein Mensch.
Haben es dann zum Frühstück geschafft. Lecker und irgendwie eilastig.
Pool
SAMSUNG CAMERA PICTURES
Miromar
Elena hat so viel für Nora erlegt, dass sich schon $20 Belohnungsguthaben angehäuft haben.
Auf dem Weg haben wir noch unser Boot wieder zurückgegeben, denn trotz sorgfältiger Planung stellte sich der Überseecontainer als zu klein und außerdem nicht kerosinbeständig (ja, Kerosin, unser Boot fuhr mit Kerosin, war nämlich ein Jetboat, pfff) heraus.
Außerdem durfte sich Nora nochmal austoben und die Altersempfehlung des Spielplatzes ignorieren.
Nochmal Pool
Texas Roadhouse
Abendessen war fleischlastig. Das Texas Roadhouse ist ungefähr genau so, wie man es sich vorstellt.
Welche Kuh hätten Sie denn gerne? *peng* Die hat sich ja garnicht gewehrt, geben Sie mir die da. *peng*
Portionen gigantisch, Steaks lecker, Bier kalt. Und Babystühle mit abgesägten Beinen, damit die in die Booth passen. Musste gesehen haben…
Nur das mit dem Timing scheint diesen Urlaub entweder nicht zu funktionieren, oder das ist hier anderser als gedacht. Wir dachten uns mal wieder, och, bestellen wir doch nen Appetizer. Da gibts Rippchen, und da wir als Hauptgericht keine hatten und die hier sooooo gut sein sollen, wäre das doch ne Idee. Also Rippchen als Appetizer und Steaks etc. als Hauptgericht bestellt. Dann kam als erstes der Salat. Der zum Steak gehörte. Dann kam das Chili. Das zum Steak gehörte. Dann kam eine Weile garnichts. Dann kamen die Rippchen. Und im gleichen Moment die Steaks.
Das Konzept Vorspeise, die ja VOR dem Hauptgericht kommen soll, scheint so ne europäische Sache zu sein.
Entschädigung war dann das hier
Steaks waren übrigens wie gewünscht und lecker. Rippchen haben nach Kassler geschmeckt und waren definitiv nicht „fall of the bone“ – kann man sich sparen.
Trotzdem 4 von 5 Bolzenschussgeräten.
Diverses
Zum fünften Mal in den USA, und jetzt zum ersten Mal miterlebt, wie ein Schulbus den Verkehr zum Stoppen bringt.
Nicht nur die Mülltonnen stehen hier drei Fuß auseinander. Auch die Kinder.
Noch drei Tage haben wir einen Pool. Also wird er in diesen Tagen auch intensiv genutzt werden. Insofern: wenig anderes ist zu erwarten. Außer Bilder von planschenden Personen in warmem Wasser. Sorry.
Verglichen mit den letzten Jahren muss unsere gigantische Leserschaft ja schon fast enttäuscht sein ob der wenigen halsbrecherischen Erlebnisse in diesem Jahr. Aber erstens haben wir jetzt ja auch einen Klotz am Bein ein liebliches Baby dabei, und zweitens hatten wir auch noch nie einen eigenen Pool mit durchgängig 34 Grad Minimum.
Ein neuer Tag, ein weiteres Kettenrestaurant. Für uns nichts neues, aber heute musste Denny’s mal wieder sein. Uschi kennt es noch nicht und heute ist Sonntag und gleichzeitig Muttertag. Da muss strategisch gedacht werden, denn heute wird jede Mutti zum Frühstück/Brunch etc. ausgeführt und die ohnehin langen Wochenendschlangen vor den Restaurants sind noch mal deutlich länger. Dann doch lieber zu einem altbekannten „Greasy Spoon“, wo die Massen gewohnt zügig abgefertigt werden können. Dort durften wir dann auch alle Varianten der amerikanischen Durchschnittsfamilie beobachten, inklusive Tischgebet mit Händchenhalten und innerer Einkehr im Schnellrestaurant.
Wobei wir beschlossen haben, Denny’s jetzt langsam auszuschleichen…
Pool
Hochkalorisch gestärkt ging es dann zurück an den Pool, 1/4 des Urlaubsgespanns war bettschwer und 3/4 waren poolfreudig. So war für jeden was dabei.
Sanibel Island
Für den Nachmittag wollten wir erneut Sanibel Island und Captiva ansteuern und einen ersten Zwischenhalt bei einem überdachten Spielplatz machen. Davon gibt es in dieser sengenden Tropensonne eindeutig zu wenige, die floridianischen Babys und Kinder sind scheinbar mit der Lederhaut ihrer Großeltern gesegnet. Nora jedenfalls war nach ersten positiven Tests des Bodenbelags „Rindenmulch“ überzeugt und hat sich wagemutig wie eh und je ins Abenteuer gestürzt. Das man eine Rutsche von oben nach unten verwendet, schien ihr aber noch nicht ganz klar zu sein, und so hat die Dame die Rutsche von unten nach oben erklommen und sich dann selbstmörderisch Richtung Abgründe bewegt.
Wir hatten entsprechend auch etwas Bewegung und konnten nach dieser kleinen Bewegungseinheit wieder ins Auto hüpfen und gen Strand rollen. Vorbei an den Reichen und Schönen und ihren Villen Richtung Sandstrand – aber nein, halt, bzw. nicht gleich, denn Parkplätze gibt es hier kaum und wir kamen erst nach laaaangem Kurven an den heißbegehrten Stellplatz. Der dazugehörige Strand war dann die lange Anfahrt nicht wirklich wert, aber zumindest konnten wir die Nasen in den Wind halten und den mitgebrachten Sonnenschirm in den Sand rammen, wie echte Strandprofis eben!
Doc Ford’s
Abendessen gab es mal wieder bei Doc Ford, wie wir jetzt leider merken, ebenfalls ein Kettenrestaurant. Die Aussicht kommt aber nicht an die in Fort Myers heran und außerdem wurde die Atmosphäre von den sanibelesischen Noseeums etwas getrübt. Das erste Mal Moskitos im Urlaub und dann auch noch in unsichtbar!
Heute wollten wir endlich auch mal nach Downtown Cape Coral. Dahin, wo das Leben tobt und wir am Puls der Zeit sind. Genau hier sollte nämlich außerdem auch der weltberühmte Farmer’s Market sein.
Für heute war ein erster Abstecher ins nördliche Florida geplant und unser Ziel sollten wir laut Google Maps auch nach nur knapp anderthalb Stunden Autofahrt erreichen – ideal also für Noras erstes Schläfchen. Wir fuhren also gegen 11:00 Uhr in Cape Coral los und navigierten durchs Hinterland Floridas zum Myakka River State Park, um gepanzerte Urviecher im Sumpf zu sehen und die Aussicht in schwindelerregender Höhe zu genießen. Für letzteres wurde im State Park ein „Canopy Walk“ gebaut, also eine stabile Holzkonstruktion über der Baumkrone, um Flora und Fauna besser ausspähen zu können – btw, die erste in den USA, bevor jeder Hans und Franz eine Zipline gespannt hat und man überall mit Gummiseilen von Brücken springen kann.
Der Canopy Walk war trotz Mittagshitze nett, wenn auch die Aussicht hauptsächlich grün war. Bäume von Oben geben halt nicht ganz so viel her – aber was wissen wir als Nicht-Biologen schon.
Daher nur 3 von 5 möglichen Holzplanken für den Canopy Walk.
Anschließend fuhren wir zum im Park gelegenen Outpost, an dem die Bootstouren mit Airboot-ähnlichen Dschunken ablegen. Dort schnell eine einstündige Tour gebucht, an Bord gehüpft und auf Alligator-Sichtungen gehofft. Davon gab es dann auch einige, wenn auch die Tiere oft nur kurz auftauchten, Schwanz, Schnauze oder Panzer zeigten und dann schnell wieder weiterschwammen, um nicht wieder dutzendmal abgelichtet zu werden. Außerdem war der Wasserstand im See derart niedrig, dass unser Boot nicht nah genug ans sumpfige Ufer fahren konnte, um die größeren Exemplare zu sichten. Aber immerhin, Kroko – äh, Alligatoren gesehen: Check!
Auch die Tour erhält 3 von 5 Propellerbooten.
Five Guys
Die Rückfahrt war lang genug, weshalb wir heute auf Takeout zurückgegriffen haben. Schon lange auf der Liste stand Five Guys, i.e. Burger und Fritten. Obs am Ende an der Tatsache Takeout lag, weiß man nicht, aber so labbrige Pommes hat noch keiner von uns gegessen. Und so viele obendrein, denn zwei regular Portionen reichen für eine fünfköpfige Familie – mit volljährigen Kindern, wohlgemerkt. Die Burger bzw. der Hot Dog waren gut, aber kein Grund, das noch einmal zu wiederholen.
Insofern leicht enttäuschte 2 von 5 Frittierstationen.