Italien, wir müssen mal reden

Denn irgendwie erwischen wir uns hier auf dem falschen Fuß. Über deine Skurrilitäten kann ich ja noch lachen, aber das mit dem Essen geht nicht. Zwischen 12:00 und 19:00 ist es ein Ding der Unmöglichkeit, etwas irgendwie warm geartetes zu finden. Das geht nicht.

Abgesehen davon:

Blubber #3

Tobi taucht tüchtig. Nach den 12 Metern am Vortag ging es jetzt erstmal wieder nur auf 4 Meter am Strand. Und da unten wurden dann munter der Atemregler mit dem Oktopus hin- und hergetauscht, Handzeichen gegeben, Bleigürtel an- und wieder abgelegt, diverse Schläuche de- und remontiert, simulierte Krämpfe gelöst, Masken ab- und wieder angesetzt und zu guter Letzt nochmal die komplette Weste mit Flasche aus- und angezogen. Am Ende war mir kalt.

 

Orosei

Zum Nachmittag wollten wir nochmal raus und sind kurz (ne Stunde) nach Orosei gefahren. Sieht schöner aus als La Caletta, aber los ist da auch nix.

 

Agriturismo mit mehr Agri und weniger Turismo

Unser umtriebige Salvatore organisiert von seiner Eisdiele auch Essenstouren für echte sardische Küche. Und da wir Montag ja noch nix vorhatten, sind wir hin.

Wir treffen uns dann bei mir vor der Eisdiele und fahren dann gemeinsam hin.

Irgendwie mag Salvatore Kolonne fahren. War aber auch ganz hilfreich, denn die Kolonne fuhr von einem Feldweg in den nächsten, bergauf und bergab, um dann schließlich oben am Ziel anzugelangen. Nora haben wir ja schon seit 5 Tagen auf spätere Bettzeit trainiert, um dann möglicherweise vielleicht den Abend bis zu den angekündigten 22:00 durchzuhalten.

Und holladriho, gegessen haben wir selten so gut. Alles lecker. Teilweise seltsam. Durchweg gut. Nur irgendwann war Nora weg. Die hatte nämlich eine Katze entdeckt und diese unter der langen Tafel verfolgt. Ihren Weg konnten wir am Quieken der anderen Gäste gut nachvollziehen.

Zurück sind wir übrigens in finsterster Nacht, bei Regen und mit Panikbeleuchtung überall, um wenigstens etwas von dem Feldweg sehen zu können. Offensichtlich aber angekommen.

 

Bosa

Das ostgewandte Wetter war wieder regnerisch, und so sind wir mal eben die Insel querend an die Westküste gefahren, in die

schönste Stadt Italiens

Gut, das lassen wir mal so stehen. Ob man sich die 2 Stunden Anfahrt geben möchte, sei jedem selbst überlassen. Der Weg ist allerdings recht schön und Bosa auch ganz niedlich.

Nur leider war es auch hier wieder unmöglich, irgendetwas Warmes zu bekommen, denn der von den Einheimischen frequentierte Pizzabäcker hatte gerade „die letzte Pizza“ gebacken und sonst war auch nicht viel auf. Sandwich musste reichen.

 

Sonst noch was?

Mülltrennung. Die funktioniert hier so, dass auf dem gesamten Grundstück innen und außen 6 verschiedene Mülleimerchen verteilt sind. In die hat man seinen getrennten Müll zu sortieren. Und so rennt man für jedes Fitzelchen Papier in den Garten, während man einige Plastiksorten auf der Veranda entsorgt, und den Biomüll aber erstmal unter der Spüle zwischenlagert, bevor man das Säckchen dann ebenfalls im Garten deponiert. Und die kleinen Behälterchen sind dann einem strengen Kalender folgend abends an den Gehweg zu stellen, um dann – bei korrekter Befüllung – am folgenden Morgen entleert zu werden. Wer also jetzt noch das Duale System in Deutschland verteufelt, der kann gerne mal ein bißchen Sardinien bei sich zuhause spielen.

Die Motorkontrollleuchte muss leuchten. Hat der Vermieter gesagt.