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2017 Florida Florida 2017 Urlaub USA

So it does rain in paradise

Es regnet zwar nie in Southern California, aber in Florida ganz offensichtlich schon.

War aber nicht den ganzen Tag so. Der begann nämlich sonnig und früh und mit einem Besuch unseres Poolboys Rob, der unseren Pool wartete.

Im Rahmen unserer Serie „Wir essen uns durch alle Ketten“ gab es heute Frühstück bei Denny’s. Dem aufmerksamen Leser sicher schon seit 2009 bekannt, aber immer wieder ein Muss, wenns auf diesen Kontinent geht. Verglichen mit IHOP sind hier die herzhaften Sachen eher die strong suit und die Hash Browns liegen klar vorne. Überraschend war allerdings, dass auch die Pancakes irgendwie besser waren. Und Nora hat sowieso wieder jeden angelacht. Höhepunkt war mitten im Frühstück der Blick aus dem Fenster, wo ein eher finster dreinblickender Latino am Gras hockte und bei näherem Hinsehen eine Schlange in der Hand hatte. Die wohl sein Haustier war…

Mit einer sich dem Vormittagsschlaf nähernden Nora ging es dann in Richtung Four Mile Cove Ecological Preserve, einem Mangrovenwäldchen(?)

direkt an der Autobahn, wo man sein eigenes Wort nicht versteht. Deshalb nur ein Stern. So Kinder, und jetzt wieder ins Hotel und dann fliegen wir zurück nach Hause, wo alles besser ist.

wie uns ein deutscher Tripadvisor-Rezensent glauben machen wollte. Auf den wir glücklicherweise nicht gehört haben, denn nach 20 Metern mangroveneinwärts war von der Autobahn nix mehr zu hören. Stattdessen gab es Ruhe und Mangroven und Infotafeln – die allerdings immer das wichtigste Detail vermissen ließen, nämlich, wo genau das jeweils Beschriebene jetzt zu finden sei. Eine klare Empfehlung und von Nora gibt es auch fünf von fünf Schlafmützen, die hat hier nämlich ihren Vormittagsschlaf gehalten.

Wie gestern geplant sind wir dann für die Mittagshitze in die Villa entfleucht, um uns in einen eher mexikanischen Siesta-Modus zu versetzen: morgens Action, abends Action, dazwischen Pool. Der scheint es auch Nora angetan zu haben, zumindest, wenn sie nicht und man selbst aber im Wasser ist.

Neue Geräusche eines offensichtlich glücklichen Babies. Ansonsten gab es ganz Siesta-mäßig wenig zu berichten aus dieser Zeit. Außer vielleicht diesem eingangs schon erwähnten torrential rain, der die komplette Poolarena unter Wasser setzte. Was natürlich dem Pool selbst wenig ausmachte.

Als Abendprogramm hatten wir uns eigentlich die Sunset Celebration at Cape Coral Yacht Club ausgesucht, was laut Beschreibung frei übersetzt eine bunte Mischung aus Verkaufsständen, Programm und Food Trucks sein sollte. In eben diese Food Trucks hatten wir auch die Hoffnung auf unser Abendessen gelegt. Und wurden munter enttäuscht. Die bunte Mischung war eher grau und die Food Trucks waren mit gutem Willen ein Stand mit Popcorn und ein Wagen mit so etwas wie Crepes. Auch Nora schien dem Schlafland nahe, musste jetzt aber Richtung Lobster Lady Seafood mitziehen. War aber am Ende kein Problem, denn wenn andere Menschen in der Nähe sind, wird aus Grumpy Tired Nora schnell Entertainer Nora. Essen war nebenbei lecker, mit Hähnchenburger und frittierten Muscheln.

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2017 Florida Florida 2017 Urlaub USA

It’s getting hot in here, so…

…ne, alles haben wir uns nicht ausgezogen. Aber alles bis auf die Badehosen.

Heute gings sportlich los, mit Tobi beim Crossfit. War ok, um mal wieder die Knochen zu bewegen, kommt aber nicht an die Homebox in Berlin ran. Außerdem haben die keine Duschen, was bei dem Klima hier eher seltsam anmutet. Dafür haben sie dann wieder Decken-„Ventilatoren“ mit 2 Meter Rotorblättern.

Zuhause dann mal am Pool gefrühstückt, man gönnt sich ja sonst auch eher wenig.

Den Mittag haben wir dann wechselnd indoor und am bzw. im Pool verbracht, ehe dann irgendwann der Hunger kam und wir Richtung Pine Island aufgebrochen sind. Einen frittierten Krebs später haben wir uns dann noch kurz Matlachan „angeschaut“, wobei es erstens extrem brütend war, zweitens eher wenig zu sehen war und drittens das, was zu sehen war, an der einzigen Hauptstraße lag. Um die schon etwas hitzemüde Nora nicht weiter zu ärgern, haben wir das auch abgebrochen und haben einen unserer berühmten „what the fuck are these guys buying“-Einkäufe gemacht. Ein bunter Strauß diverser Artikel, die wohl nur wenige Haushalte so kaufen würden. Wobei wir uns das Milchpulver für sportliche 36 Dollari plus tax dann gespart haben. Aber hey, zwei Gallonen Arnold Palmer müssen schon sein.

Auf dem Weg bimmelte auch das Telefon ständig im Alarmmodus, um uns mit Amber Alerts zu versorgen. Kurz gegoogled: es wurde also ein Kind abducted, und die guten Amerikaner werden jetzt aufgefordert, danach Ausschau zu halten. Vorzugsweise durch Kimme und Korn.

Zwischenstopp zuhause, Nora ins Bett, wieder raus und dann in den Pool. Schien zu gefallen, auf jeden Fall besser als dieses gräßliche Babyschwimmen in Neukölln (nix gegen Neukölln).

Und dann mit dem Abendhunger wieder los. Google empfahl einen Taco Food Truck. Der war dann auch tatsächlich noch geöffnet, stand wenig vertrauenserweckend auf einem leeren Parkplatz neben der Ausfallstraße und wirkte jetzt auch eher verlassen. Auf Nachfrage waren auch die Hälfte der Füllungen schon weg, aber immerhin die Cow Tongue war noch da. Freut sich besonders Tobi „Gimme the weird shit“ von S. drüber. Noch gehts uns gut.

Und endlich haben wir den Türöffner für das Garagentor gefunden. Jetzt müssen wir also einmal weniger aus dem Auto steigen.

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2017 Florida Florida 2017 Urlaub USA

Tiere gucken. Burger essen.

Vorab noch ein paar unsortierte Gedanken:

  • US-Amerikaner sind gefühlt wirklich die lausigsten Autofahrer. Es gibt aber augenscheinlich weniger Unfälle als erwartet.
  • Es gibt überall Bushaltestellen. Es warten überall Menschen an diesen Haltestellen. Wir haben noch keinen Bus gesehen.
  • So ein aufgewecktes Kind ist der totale Türöffner. Kleiner Tipp an Alleinerziehende…

Jetzt aber zum Tagesgeschäft. Nora hält sich vorerst an die 6:30 Uhr, was okay ist. Dafür, dass wir roundabout 8000 km von ihrem angestammten Revier entfernt sind. Aufstehen, duschen, IHOP. Nothing new here.

Und wie man dann halt so seinen Tag um sein Kind herum organisiert, haben wir ihren Vormittags-Nap genutzt, um sie ins Auto zu verfrachten und sie dann wie von Zauberhand am Zoo Miami aufwachen zu lassen. Wurde akzeptiert. Eintritt bezahlt und erstmal abgelehnt, für 30 zusätzliche $$$ die Tiere füttern zu dürfen(?). Auf jeden Fall hat sich Nora dann auf dem Spielplatz gleich mit anderen Kindern angefreundet und sich bespaßen lassen, bevor sie dann selber den wippenden und nachgebenden Granulatboden getestet hat.

Der Zoo selbst ist eher klein, aber echt angenehm aufgemacht. Wasser kostet sportliche 3 Dollari, und wer will, kann sich auch morgens um 10:00 schon am Craft Beer für 8 Dollari versuchen. Haben besonders die gemacht, die wohl als Company Reward für ihre sicherlich wichtige Charity-Arbeit von JP Morgan Chase & Co in den Zoo gelassen wurden.

Kurzer Zwischenstopp – dank Noras Schlafbedürfnis etwas länger – und die hungrigen Mägen haben uns in Richtung Lincoln Rd Mall und endlich endlich endlich wieder Shake Shack getrieben. Also geparkt und:

Maximale Einfahrtshöhe 8 Fuß.

Was weiß denn ich, wieviel das ist? Statt mit irgendwelchen Fanatasiemaßen vielleicht mal mit was echtem messen? Egal, rein da, wird schon knirschen. Genau, geparkt und dann Shackburger, Fries und Lemonade. Konsistent großartig.

Zurückgetrieben von – naja, ich glaub, das kann ich so langsam auch lassen, ist ja eh klar, warum wir welche Richtung einschlagen. Zurück, und auf dem Weg noch

Das war Barbara Becker.

Und der alte Promispotter Tobi hats verpasst. Und dann wieder los zum Strand, Madame war heute etwas wacher und sollte auch mal in den Genuß erster Hand des großartigen Konzepts „Strand“ kommen. Wurde akzeptiert und gegessen, besonders der Seetang.

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2017 Florida USA

Abgehoben und angekommen – ab jetzt dann wohl zu dritt…

Es ist mitten in der Nacht. Bestimmt. Zumindest ist Nora im Nachtzustand, obwohl draußen hellster Sonnenschein ist. Muss also was dran sein.

Also, trotz „der Name steht aber nicht genau so auf dem Ticket wie im Pass“, trotz „wir schicken mal irgendwas an diese komischen Einreiseformulare, wird schon stimmen“, trotz „oh mit Baby fliegen“, kurz: trotz Zeugs: wir sind gut in den ersten Urlaub seit 2 Jahren gestartet.

Vorabend Check-in bei der Pleite-Airline hat geklappt und es tatsächlich um einiges erleichtert. Teaser und Spoiler: die Koffer sind angekommen. Fliegen mit der Pleite-Airline war auch ok, man merkt nur die tiefroten Zahlen: keine Geschenke mehr für Babies, keine aufblasbaren Flugzeuge, kein nix, nicht mal „Familien können zuerst einchecken“. Trotzdem: das Essen war wie immer eine kulinarische Offenbarung, Nora hat das alles sehr gut weggesteckt, und wir haben auf 10 Stunden Flug immerhin einen Film sehen können (The Accountant – lohnt sich). Nur könnte so ein Flugzeug gut und gerne mehr Krabbelfläche haben.

Für die Immigration haben sich diese listigen Luchse mal wieder was neues ausgedacht: Automaten. Da legt man seinen Pass rein, scannt seine Fingerabdrücke, dann fährt eine Kamera auf deine Kopfhöhe und macht ein schickes Portrait von dir, und dann spuckt der Automat einen Zettel aus. Der legt dann fest, ob du als Nicht-Gefährder so ins Land darfst, oder ob dir aus Gründen nochmal auf den Zahn gefühlt werden muss. Kurzum: Tobi ist clean, Nora ist clean, Elena ist mit einem X markiert worden.

Anyways, Mietwagen abgeholt (ein Hyundai Santa Fe in der Le Plastique Magnifique-Ausstattung) und ab zum Airbnb.

Jetzt mal sehen, wann Nora die Nacht für beendet erklärt.

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2016 Lissabon Portugal

Auf und ab in Lissabon

Der November hatte dann noch einen letzten business trip dieses Jahr aus dem Ärmel geschüttelt. Es ging zum Web Summit nach Lissabon. Dank (?) früher Anreise und später Abreise blieb genug Zeit, sich diese Metropolregion mal näher anzusehen. Also…

Lissabon

Abflug um 6:00 Uhr bedeutet lustigerweise Gepäckschalter, die um 5:00 Uhr schließen. Die Rechnung kann jeder selbst im Kopf machen, wie früh der Wecker da klingelte. Genau. Der Flug mit tap portugal war wie die meisten Flüge unspektakulär und von schlechtem Essen geprägt – ein Actimel-Trinkjoghurt (fun fact: die wichtigen linksdrehenden Kulturen darin heißen nicht mehr L. casei defensis, sondern L. casei danone) sowie ein trockenes und gleichzeitig pappiges Baguette mit einer einzelnen traurigen Scheibe Mystery-Wurst.

Naja, nach der Landung dann erstmal von der gleißenden Sonne Portugals geblendet und ein Taxi gesucht. Gefunden, und mit durchschnittlich 100 km/h zum Hotel chauffiert worden. Das Sweet Lisbon Guesthouse entpuppte sich dann als etwas abenteuerliche Absteige: sobald man in der Tür drin ist, ist alles nett, die Zimmer sind gut. Aber davor darf man eine Tür aufstoßen, die nicht geöffnet werden möchte, ein stockfinsteres Treppenhaus durchqueren, weil man den Lichtschalter nicht findet, und dabei den odeur der im Treppenhaus geparkten Mülltonnen genießen ignorieren.

Naja, erstmal Augen zu und einen Teil der Nacht nachholen. Und dann: Sightseeing! Auf und ab durch die Straßen Lissabons. Ich lass mal die Bilder sprechen.

Lissabon kriegt 3 von 5 spiegelglatt polierten Pflastersteinen.

Sintra

Eine Zugstunde entfernt fand sich Sintra. Alte Stadt, mit Palast und Ruine etc pp. Da die Sonne schien ein perfektes Ziel für einen Ausflug. In der – nennen wir sie mal – Altstadt (was ja nicht stimmt, ist ja alles alt hier) reiht sich dann eine Touristenfalle an die andere, mit Souvenirshops und Viersprach-Laminiert-Speisekarten im Wechsel. Allerdings konnte man vom Bahnhof schon das castelo de mouros (bzw. dessen Ruinen) am Bergrücken erblicken und als Tagesziel eintakten. In weiser Voraussicht dann noch ein paar der hiesigen Konditorspezialitäten erworben (von wegen Zucker unterwegs) und ab dafür.

Tja, so ein Aufstieg kann ziemlich anstrengend sein, aber wofür macht man denn den ganzen Sport? Oben angekommen dann zähneknirschend die 6,50€ Eintritt gezahlt (kostet in der Hauptsaison wohl mehr) und sich eine ganz nette Burgruine angeschaut. Die Aussicht war schon super und das Kraxeln entlang der Mauern auch, aber auch hier gilt der Spruch kennste eine, kennste alle. Fazit zum castelo: sollte man machen, weil allein der Aufstieg Spaß macht.

Sintra kriegt 4 von 5 Nilpferdstickern (mit Stoff).

Cascais

Eine knappe halbe Stunde Zugfahrt von Lissabon entfernt (plus x, je nachdem, wo denn dein Hotel liegt) liegt Cascais. Ein… nun ja… Strandort? Schwer zu sagen. Allerdings gibt die Suche nach day trip from lisbon meist genau zwei Ergebnisse: Sintra und Cascais. Und bei der begrenzten Zeit vor Ort wollte ich nicht groß nachdenken und hab das eben so genommen.

Also Cascais: es ist ein Ort am Wasser. Hafen für private Boote, teure Hotels mit Blick aufs Wasser, teure Hotels mit Blick ohne Wasser, Strände. Wobei das Wort Strand hier eher bedeutet Stück mit Sand. Und die baco de inferno haben sie hier, wobei man leider sagen muss: kennste eine Klippe mit Wellen die Krach machen, kennste alle Klippen mit Wellen die Krach machen.

Im Grunde aber egal, denn wo sonst kann man im November bei 20°C und Sonnenschein im Sand sitzen? Eben!

Cascais kriegt 3 von 5 Sandburgen (bei Sonnenschein).

Essen

War gut. Nicht immer leicht zu finden, aber gut.

Fazit

Lissabon ist eine Stadt. Kennste eine, kennste… nein, das lassen wir mal.

Die Pluspunkte

  • Die engen Gassen, die sich auf und ab über die sieben Hügel schlängeln. Da einfach durch und immer wieder irgendwas neues sehen und finden. Das macht Spaß und lässt einen mal wieder die Muskeln am Schienbein spüren.
  • Das Gebäck. Pasteis de nata bzw. belém (da ist man sich wohl nicht so ganz einig) sind einfach großartig. Und auch die restlichen Auslagen der Cafés sind nicht zu verachten.
  • Das Wetter. Sonne, Sonne, Sonne und milde Temperaturen. In der Ausprägung nicht erwartet und maximal überrascht worden.

Die Minuspunkte

  • Ich werd irgendwie mit dieser südländischen Mentalität nicht warm. Damit meine ich jetzt nicht die immer wieder gern zitierte Gelassenheit (die nehme ich hier nicht wahr, hat die schon jemand gefunden?). Mehr diesen völlig fehlenden Respekt für Menschenleben im Straßenverkehr. Und dieses Gefühl, an jeder Ecke abgezockt zu werden: Espresso im Sitzen, Espresso im Stehen, Espresso mit Blick aus dem Fenster, Espresso aus Espressotasse – alles unterschiedliche Preise. Und dann stellen wir dir hier noch ungefragt nen Riesenteller Brot, Oliven, Dips und sonstewas hin. Aber nicht anfassen, sonst musste das zahlen. Von Taxifahrern fang ich mal gar nicht erst an…
  • Essen gehen. Die Wahl ist eigentlich nur zwischen Touristenfallen und sorry, only with reservation. Das ist anstrengend.
  • Drogen. Wenn ich blöd angequatscht werden will, dann fahr ich in den Görlitzer Park. Aber dank der Entkriminalisierung der Drogen hier wirst du hier alle Nase lang gefragt, ob du nicht Gras, Koks oder Pfeilgift kaufen willst. Das nervt.

Nochmal hin?

Eher nein. Zumindest nicht gezielt. Als Teil einer Portugal-Tour mit Mietwagen aber wahrscheinlich schon.

Und bei einer Portugal-Tour hat man sowieso keine Wahl, denn man wird unweigerlich in Lissabon landen. Außer man fliegt irgendeinen obskuren Hinterlandsflughafen an.

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2016 Dublin Irland

Ein Tag als Tourist und ein verbotenes Foto

Abreisetag in Dublin, aber netterweise fliegt Aer Kobold nur zweimal am Tag, und 7 Uhr irgendwas war mir definitiv zu früh. Deshalb bleibt noch fast ein ganzer halber Tag in Dublin, perfekt also, um mal den Touristen raushängen zu lassen und ein verbotenes Foto zu schießen.

Frühstück gabs unspektakulär im On-Campus-Etablissement namens „Buttery“. Ja, das heißt wirklich so. Anschließend ebenfalls umspektakuläres auschecken und dann nochmal umspektakuläres Zwischenlagern des Koffers.

The Book of Kells

Erster Punkt auf der Tagesordnung – ok, eigentlich der dritte, denn Nummer eins und zwei waren „Frühstück“ und „Auschecken“ – war das Book of Kells. Ein in mit Sicherheit mühevoller Arbeit von vier(?) tonsurierten Mönchen auf Schafshaut gebanntes Bibelepos. Jetzt ist das ja nicht so, dass die davon zig Kopien hätten. Nein, sie haben zwei Folianten. Und diese liegen für die Öffentlichkeit sichtbar aus, wobei die Seiten in regelmäßigen Abständen umgeschlagen werden. Das ist also hauptsächlich vor dem Hintergrund des Hintergrunds der Entstehung beeindruckend. Die zwei Doppelseiten bemaltes Schafsfell sind…nun ja…eher so, wie man sich bemaltes Schafsfell vorstellt :-).

Ob es die 11€ wert war? Gute Frage, man kriegt ja auch noch den Eintritt in die „Long Hall“ genannte Bibliothek spendiert. Und außerdem kostet der immense Gift Shop bestimmt auch viel im Unterhalt…

Zucker

Naja, weiter denn durch die Stadt und zwar zum „The Rolling Donut“. Ein Donutshop, den ich gestern zufällig entdeckt habe und der sehr vielversprechend aussah. Schmeckte auch so – genau solche Donuts wünsche ich mir in Berlin, nicht diesen Dunkin Donuts-Industriemüll.

Sightseeing (?)

So gestärkt überzuckert sollte man dann auch lieber nicht weiter laufen, sondern sich besser hinsetzen. Und wo sitzt man besser, als in einem Open-Top-Hop-on-Hop-off-Stadtrundfahrtsbus? Genau: nirgends. Für 10€ ein wahres Schnäppchen (danke nochmal an Michael, der mir beim Whiskey-Tasting den Tipp gegeben hat, mit den gelben Bussen zu fahren), die vergleichbaren nehmen nämlich gerne 25€ für größtenteils die gleiche Route. Kurze Zusammenfassung: Wetter hat gehalten, Fahrer war mit seinen Kommentaren sehr lustig, und in 2,5 Stunden kommt man schön einmal durch Dublin. Kriegt das Tobi-Siegel.

Anschließend nochmal fix zum Lunch und just in dem Augenblick, in dem ich wieder durch die Tür der Alma Mater Uni bin, ging der eher wolkenbruchartige Regen los.

Der Rest ist schnell erzählt: Koffer, Warten, Bus, Flughafen, Flugzeug, Berlin.

Das verbotene Foto

Nun ist es so, dass die Uni zwar 11€ von mir will, um mal einen Blick auf ihre Schafsfelle zu werfen, gleichzeitig aber mit Argusaugen darüber wacht, dass keine Fotos davon gemacht werden. Einerseits, weil 99% der Touristen nicht in der Lage sind, den Blitz an ihren Kameras auszuschalten. Andererseits, weil sich ja sonst jeder T-Shirts damit drucken könnte.

Von mir, für euch:

The Book of Kells

 

Bonus Content

…aus Howth

https://youtu.be/pVPjq2aeJTg

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2016 München

One Weekend in München

April 2016. Was kann man da besseres unternehmen, als ein Wochenende in München zu verbringen? Genau. Wenig.

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2015 Lanzarote Urlaub

Letzter Tag, Lanzarote durchgespielt

Das war dann also der letzte Tag auf Lanzarote. Und irgendwie haben wir beide den Eindruck, die Insel erstmal durchgespielt zu haben. Deshalb war heute auch nur wenig los: der gescheiterte Versuch, Arrecife zu besichtigen (keine Parkplätze und verwirrende Straßen), ein längeres Entlangschlendern (andere nennen es Rumlungern) in Costa Teguise, nochmal die Playas de Papagayo und dann wieder Tapas-Essen zum Abend.

Zeit für ein…

Fazit

Lanzarote? Kann man machen, denn es ist warm und sonnig. Und grün. Und schöne Strände. Und windig.

Essen? Es gibt den Pauschalisten geschuldet viel viel Schund auf der Insel. Full English Breakfast für 2€? Könnt ihr euch denken, hm? Und die Lokale direkt an welcher Strandpromenade auch immer sollte man – vorsicht, Pauschalurteil – wohl besser auch auslassen. Krank wird man nicht vom Servierten, aber Inlands oder zumindest in zweiter Reihe steigt die Qualität doch merklich. Zum Beispiel in der Taberna de Nino in Puerto del Carmen :-)

Unterkunft? Das war unser erster Betonbunker, und es war wohl auch einer der schlechteren. Wir würden nächstes Mal zur Ferienwohnung bzw. zum Ferienhaus raten.

Sehenswürdigkeiten? Sind unserer Meinung nach manchmal etwas überbewertet. Schön ist das meiste, aber ein einzelner Turm/Skulptur von César Manrique lässt einen kaum in Begeisterung ausbrechen. Empfehlenswert sind zum Beispiel der Nationalpark Timanfaya, das Örtchen Teguise, der Nordosten der Insel sowie diverse Strände. Apropos…

Strände? Playa de Famara ist seeeehr schön. Wirklich wirklich! Und die Strände in Costa Teguise auch. Und die Playas de Papagayo sind auch schön, auch, weil sie direkt zum Wandern eine Etage weiter oben einladen.

Wohin? Nicht nach Playa Blanca, soviel steht schonmal fest. Einmal die Insel komplett Richtung Osten durchquert landet man zum Beispiel in Costa Teguise. Das ist zwar fest in britischer Hand (erklärt auch die Full English’s für 2€), strahlt aber eine etwas angenehmere Atmosphäre aus.

Was unternehmen? Wassersport und Wandern bieten sich an.

Nochmal hin? Schwierige Frage. Um zum Beipiel einen Tauchkurs zu machen oder zum SUP’en oder (Wind-)Surfen: ja. Zum Wandern? Mit entsprechender Wanderkarte auch ja. Zum am Strand liegen? Eher nein, aber das ist auch nicht unsers. Zum Insel erkunden? Auch eher nein, den gefühlt ist die – für das, was wir suchen – durchgespielt. Wenn man im Winter Sonne braucht? Ja, definitiv ja.

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2015 Lanzarote Urlaub

SUP, Wein, Strand und Tapas

Spontaner Einfall gestern: nach dem Tauchen liegt es doch nahe, sich weiterhin unter oder auf dem Wasser zu bewegen. Also gesucht und gefunden: Stand Up Paddling, kurz SUP. Dank Wifi in der Höhle von gestern konnten wir das auch alles vorab klären, und durften dann heute um 7 aufstehen. Warum? Weil wegen „weniger Wellen“ ab 9 ge-SUP-ed wird.

Also konnten wir heute mal schon vor Öffnung des Buffets an der Tür kratzen und konnten dann feststellen, dass auch „erster sein“ nicht zu mehr Qualität führt. Schade, aber naja, sind wir ja gewohnt. Auto gesattelt und ab nach Puerto del Carmen – den Weg kennen wir ja mittlerweile auswendig und brauchen eigentlich kein Navi mehr. Unser Instructor of the Day war Diego von der School 3S (das dritte S steht für Soul, die anderen kann man sich ja erschließen). Und ja, es gab wieder Privatunterricht, wir waren die Einzigen. Fix in Rashguard (Elena) und kurzen Wetsuit (Tobi) geworfen und die Boards zum Strand geschleppt (hier offenbart sich auch ein großer Minuspunkt aller Wassersportarten: man muss immer nen Haufen Equipment schleppen). Nach minimaler aber guter Erklärung gings dann auch ins Wasser. Ab aufs SUP-Board und, naja, man hat ja keine Wahl, außer „aufstehen“. Elenas Meinung: „Auf der Spree war einfacher, weil keine Wellen“. Tobis Meinung: „Blubber Platsch Salzwasser“.
Fazit nach einer Stunde Spaß in der Bucht: relativ flache Lernkurve, sehr sehr viel Spaß und je schneller man ist, desto stabiler hält sich das Board. Außerdem ist gegen die Wellen einfacher als mit den Wellen.

Jetzt war es also kurz vor 11, also die perfekte Zeit für den ersten pappsüßen lanzarotischen Wein aus dem Weinbaugebiet La Geria. Getrunken – mit passenden Tapas – in der Bodega El Chupadero. Die liegt ein wenig abseits der Straße, weshalb Thomas Cook und wie sie alle heißen ihre Busse nicht bis dahin fahren. Ergo sind hier auch keine Wagenladungen Pauschaltouristen mit „aaahhhh“ und „ooohhhh“ zu bestaunen, sondern nur Gabi und Heinz aus Wuppertal mit eigenem Mietwagen :-) Sehr entspannt. Nur der Wein ist eher naja. Geht, muss aber nicht sein :-)

Angeheitert dann wieder ins Auto und mit einem Abstecher über La Isleta und deren Playa de la Santa (kleiner Tipp: kann man sein lassen) zum Playa de Famara gefahren. Der sich wirklich lohnt. Hier brechen sich die von Westen kommenden Wellen, was gefühlt alle Surfschulen hierher kommen lässt. In Gruppen von ca. 20 darf dann jeder mal dem Vordermann sein Brett in den Nacken rammen… Dafür ist der Strand laut Reiseführer 4 km lang und laut eigenem Ermessen sehr breit. Perfekt also, um einmal hin und wieder her zu schlendern. Seeeeeeeeeeehr entspannt. Schönes Ding, zu empfehlen.

Und getreu dem Motto Never change a winning team ging auch heute wieder zu Nino in Puerto del Carmen.

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2015 Lanzarote Urlaub

Der grüne Norden. Und Tapas am Abend.

So hieß der heutige Tag zumindest im Reiseführer: Der grüne Norden. Nach dem obligatorischen… nein, das lassen wir heute mal weg. Sagen wir einfach: heute haben wir uns den Zipfel im Norden und Osten näher angeschaut, der wohl mehr Regen abbekommt und deshalb grüner sein soll. Ist er vielleicht auch, aber um das mal vorwegzunehmen, grün ist hier alles.

Sightseeing

Die Baustelle von gestern wurde des Nachts fertig gestellt, weshalb der gewohnte Weg wieder frei war. Ziel #1 war der Jardin de Cactus, ein, man mag es erraten, Kaktusgarten oder laut Wikipedia Cactarium. Man kriegt, was man sich vorstellt. Sieht dafür aber ganz lustig aus und die Architektur – wenn man sie so nennen darf – hat auch was. Wobei, wieviele Möglichkeiten hat man denn bei einem Kaktusgarten? Hmmmm…

Weiter en route zur Cueva de los Verdes, der grünen Höhle, in der es aber nix Grünes gibt. Eine Höhlenwanderung also. Am Ende eigentlich interessanter als der Kaktuspark, was nicht zuletzt an der ganzen getrockneten Magma im Inneren liegt. Sieht schon anders aus als die 08/15-Tropfsteinhöhle (gibt hier übrigens auch keine Stalagtiten oder Stalagmiten).

Direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite liegen dann die Jameos del Agua, auch vom guten Manrique entworfen. Die sind allerdings eher underwhelming. Der wirklich gut aussehende Pool in der Mitte darf natürlich nicht beplanscht werden :-(

Auf dem Weg zum Mirador del Rio, einem Aussichtspunkt am Nordzipfel Lanzarotes, haben wir dann nochmal eine kurze Strandpause eingelegt. Eine kurze. Vom Mirador del Rio aus kann man eigentlich hauptsächlich steil nach unten und auf die Isla Graciosa blicken, ins Landesinnere geht da wenig. Die Aussicht ist trotzdem super.

Essen :-)

Der Hunger kam langsam, und nach einem Zwischenstopp an den Stränden von Costa Teguise (fleißige Leser erinnern sich: da waren wir gestern schon) ging es wieder ins Stammlokal nach Puerto del Carmen. Pimientos de Padrón, Mini-Burger mit Wachtelei, weiteres Fleisch in Fleisch und diesmal sogar Nachtisch.

Noch ein obligatorischer Runde durch die Partyoase hier ist jetzt mal gute Nacht angesagt.