Zumindest für Nora war es fürchterlich. Denn das geliehene Fahrrad hatte die völlig falsche Farbe (schwarz), Rücktritt (kann ich verstehen, furchtbar), und machte überhaupt so gar nicht, was sie wollte (well…). Und dann waren da noch die anderen Radfahrer…
Nun, für einige der Kritikpunkte konnten wir als Erziehungsberechtigte noch Verständnis aufbringen, aber manchmal manövrieren sich Kinder dann doch in eine emotionale Sackgasse und kommen da schwer wieder alleine raus. Dürfen sie aber auch, als Kinder. Nur für Eltern ist das teilweise dann doch sehr sehr sehr schwierig.
Anyway, wir haben Fahrräder geliehen und die Picknickbox bestellt und wollten einmal gemütlich zum Leuchtturm, da picknicken und dann wieder zurück. Haben wir in der Grundform auch gemacht, nur das gemütlich müssen wir bis zu einem gewissen Grad streichen. Auf jeden Fall haben die 4 Kilometer zum Leuchtturm (bzw. dessen Strand) das Geduldspotential der Erwachsenen bis zum letzten Tropfen ausgereizt. Nach dem Parken der Räder ist dann in allerbester Slapstick-Manier der Picknickkarton unten gerissen – wobei allerdings lobend erwähnt werden muss, dass sämtliche Einzelteile sehr fest verpackt waren und sich so nur die Umverpackungen, nicht aber deren Inhalt in den Sand ergossen haben. War also ein Easy Fix. Die Picknickbox für 2 Personen war auch so enorm bemessen, dass wir in der Düne eines von zwei Sandwiches gegessen haben, den Rest der Box aber zum Abendessen umdeklariert haben (wie sich beim Abendessen herausstellte, auch zum Frühstück).
Rückweg war etwas besser als der Hinweg und wir haben die Route über den Deich genommen, was dem Ganzen auch optisch einiges hinzuzufügen hatte. Nora war am Ende aber sehr froh, dieses fürchterliche Nicht-Woom abgeben zu können und sich ihre Belohnung (Bestechung?) aussuchen zu können. So ist dann eine weitere Katze bei uns eingezogen.
Der Rest des Tages ist so schnell wie unspektakulär erzählt: nochmal an den Strand, diesmal endlich auch barfuß (haben wir irgendwie ganz vergessen, dass das eine Option ist), Lenkmatte steigen lassen (nenn es nicht Drachen, die Subkultur bekommt sonst Schnappatmung) und die neue Katze ins soeben gebuddelte und sich mit Wasser füllende Loch fallen lassen… was irgendwie auch eine absurd komische Situation war, denn wir Erwachsenen waren gerade dabei, unser Sportgerät einzupacken, als von hinter uns ein fürchterlicher Hilfeschrei erklang – Sternchen ist nämlich im Dekolleté der Jacke eingeklemmt gewesen und die Jackenträgerin hat zu tief ins Buddelloch geschaut.
Tags darauf dann endlich kein Trauma und vor allem kein Fahrrad ausleihen mehr. Dafür: Basteln. Schaumbad (weil warum nicht, wenn die Wanne endlich mal lang genug ist?). Robbenauffangstation. Klettern. Loch buddeln. Die Skyline Rotterdams bewundern. Sauna (wie kann man ohne?).
