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2022

Im Dunstkreis des Benzinbibers

Deshalb liebe ich es hier. Einfach nur so, von ganzem Herzen. Vor einer Woche haben wir auf der Rückfahrt von der Alm darüber gesprochen, dass wir ja noch unseren Motorsägenschein brauchen. Heute habe ich meinen ersten Baum gepflückt.

Der Reihe nach. Auf dem Rückweg von der Alm haben wir über Baumstammbrunnen gesprochen, welches Holz man dafür nimmt. Lärche, bitte. Und, wie man die baut. Antwort: Motorsäge hier ansetzen, da ansetzen, innen entlang, dann ausbrechen, fertig. Darauf wir: dann müssen wir in Berlin noch den Kettensägenschein machen. Darauf Hias: ich bin Ausbilder, kann ich euch beibringen. Darauf wir: 😍

Leider ist einer von zwei Titelaspiranten schon abgereist, aber Tobi hatte dann vor vier Tagen spontan seine theoretische Unterweisung in die Nutzung der Motorsäge. Und heute dann den praktischen Teil.

8 Uhr, der Minitraktor (ich nenne ihn Minitraktor, wobei das sicherlich komplett falsch ist) steht bereit, auf der Schaufel Forsthelme, Eisenstangen, Benzinkanister und Motorsägen. Schnell umziehen in Schnittschutzhose und 400 € Forststiefel und dann: aufgesessen. Irgendwie, auf den Motor, Füße hinten abgelegt und irgendwo festgehalten. Ging dann glücklicherweise nur 2 Kehren nach unten, war aber abenteuerlich genug. Dann gings los.

Mittlerweile wissen wir ja, dass es hier kein „langsam anfangen“ gibt. Also die tuckernde Husqvarna in eine Hand und mit der anderen irgendwie Halt am Hang suchen, während die Füße versuchen, wegzurutschen. Erfolgreich zur ersten Buche manövriert und das Fällen zeigen lassen. Anschließend selbst das Gefällte in schöne, 1 Meter lange Stücke zerteilt. Schon eher anstrengend, so am Hang. Wiederholt bei Buche #2. Die fiel einmal quer über die Straße. Zerteilt. Langsam wird das T-Shirt nass und vom Helm tropft es. Dann kam Kiefer #1, der erste selbst gepflückte Baum. Schnitte gesetzt, Baum fällt. Entastet. Zerteilt. Der Schweiß steht jetzt in den Schuhen, alles andere ist komplett durchnässt.

2 Stunden Arbeit, 3 Bäume, konstanter Abgasduft um einen herum, Duschen davor hätte man auch lassen können, aber sehr angenehme Ausschüttung an Endorphinen. Und ein neu gefundenes Arbeitsgerät. Das Foto gibt den Grad an Abhang leider nur ungenügend wieder. Dafür viele Fotos von Tobi mit Motorsäge.


Anschließend schnell wieder geduscht und fertig gemacht, denn…


Freibad

Für die Mädels. Letzten Sonnenschirm ergattert, dann Schatten und Wasser im Wechsel.


Wandern

Für den Papa. Mit dem Flying Mozart nach oben, dann immer den Kamm entlang Richtung Ennskraxen. War Anfangs fast schon voll, aber nach dem zweiten Gipfel waren die Begegnungen mit Menschen an einer Hand abzuzählen. Schöne Wanderung mit schönen Ausblicken. Blauer See und Ennskraxen habe ich aber ausgelassen, es war zu spät, zu heiß und vor allem zu motorsägig im linken Arm. Rucksack ausnahmsweise nicht überpackt. Bis auf die Regenjacke, wofür auch immer. Neuer Tiefpreis für Schiwasser auf der Steinkaralm, gleich 2 genommen.


Abendessen

In der Grub. Plus Bonus-Katzencontent.


Nachtrag

Der Minitraktor heißt Metrac, anscheinend als Gattungsbegriff verwendet, wie Tesa, ich hab erstmal nicht weiter nachgefragt.