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2019

Halbe Kieler Woche

Der Sommer nimmt langsam Fahrt auf und die Brückentagssaison muss ja sinnvoll genutzt werden. Daher haben wir nicht lang gefackelt und die familieninterne Ferienwohnung noch einmal gebucht. An Himmelfahrt haben wir also mal wieder das taubenblaue Löwenauto vollgeladen und sind Richtung Meer gefahren.

Die Fahrt: trotz langem Wochenende haben wir uns recht zügig durch den Feiertagsverkehr geschlängelt. Dank gesperrter Autobahn durften wir auch durch die schleswig-holsteinischen Dörfer fahren und dabei Horden an bollerwagenziehenden Herren bewundern – ja, das machen Menschen wirklich.

Nachmittags in der Kieler Vorstadt angekommen. Kurzes Ausladen aller Habseligkeiten, Kaffeepegel bei den Ü3-Jährigen justieren und dann schnell die Beine vertreten – trotz Dauerregens natürlich auf dem angrenzenden Spielplatz. Endlich kann dort auch der Friesennerz in der passenden Umgebung ausgeführt werden.

Der nächste Tag verspricht etwas besseres Wetter, jeden Tag wird ne Schippe mehr Sonnenschein draufgelegt, sodass wir uns langsam Richtung Wasser tasten. Ein kurzer Versuch, vorher der Kieler Innenstand etwas – irgendetwas – Charmantes abzugewinnen, ist leider ein Totalausfall. Die lange Reihe kann man schon machen, aber spätestens ab den Kreuzfahrtschiffen sollte man wieder umkehren (ob die Klimaaktivisten sich das beim Kapern der Cruiseships gut überlegt haben)?

Wir merken also: Kiel kann vielleicht nett, aber wohl eher in den Außenbezirken. Wobei das triste Aussehen in diesem Fall nicht unbedingt die Schuld Kiels ist, sondern wie so vieles in Deutschland die eines irren Österreichers. Bisheriges Zwischenfazit: Kiel wird erst dann wirklich schön, wenn man es hinter sich lässt.

Naja, aber der Bonus der Wohnung ist, wie schon gesagt, die Nähe zu Meeeer und frischen Fischbrötchen.

Und wenn wir schon Meer machen, dann müssen wohl auch Kindheitserinnerungen und -traumata noch mal thematisiert werden. Daher: ab nach…

Grömitz

Im Ort angekommen fielen uns während der Parkplatzjagd auffällig viele Feuerwehren und schnell war klar, dass wir den Tag erwischt hatten, an dem in Grömitz Tag der Feuerwehr war. Pünktlich zum Hupkonzert sind wir am Strand aufgelaufen und haben kurz das Nöööt der Sirenen mitgenommen (Highlight: die Handkurbelsirene). Der Schreck beim Kind saß tief und konnte natürlich nur mit einer Portion Pommes verarbeitet werden. Danach sind wir dann endlich die 3 Meter zum Strand weitergestolpert und haben uns krösusgleich einen Strandkorb for the day gemietet. Der Vermieter reichte den Schlüssel über die Theke und meinte nur: „sie wissen ja, wie man das macht“. Äh ja, na klar, wir sind Strandprofis.

Also ab zum Strandkorb, entsichert und ab dafür.

Kurze Memo dazu für kommende Strandurlaube: ja, so ein Strandkorb ist schon praktisch, sollte man machen, Schatten und Windschutz in einem, plus Tischchen zum Aufklappen und mehr Beinfreiheit als in der Economy Class. Top!

Nach skinny dipping von Nora im Meer (weil natürlich haben wir nicht mit den tropischen Temperaturen gerechnet und weder Handtuch, Schwimmzeug oder Wechselwäsche dabei), gab es natürlich Eiiiis und dann musste noch ausgiebigen Buddelaktionen noch mal das Feuerwehrfest geentert werden. Nora vorneweg, schnorrend auf alle Kinder zugehend, die umsonst Süßigkeiten verteilt haben (umsonst? tja, wenn ein Kind auf dich zugerannt kommt, auf den Bauchladen mit Lollis zeigt und guckt, gibt es wohl umsonst Süßigkeiten)…

Next Stop THW und Bagger und danach einen Brand löschen. Was man eben so macht.

Auf dem Rückweg wurde noch der elterliche Hunger nach einem Fischbrötchen gestillt und der kindliche Hunger nach „nur Remoulade“ ebenfalls. Win-Win.

Ende und Abfahrt

Nach einer ereignislosen Nacht (wir meistern die Treppen des Todes bisher ohne Besuch im Uni-Klinikum Kiel) steht dann Packen für die Rückreise, ein kurzer Fischbrötchenstopp und Meer winken auf dem Programm. Tja, wie das so ist, aus 10 Minuten am Strand werden 1 1/2 Stunden, weil Nora eine neue beste Freundin findet und ein Eis natürlich nach dem Baden im Meer (wieder ohne Badesachen, wir lernen es nicht) sein muss. Irgendwann sind wir dann doch abreisebereit und fädeln uns auf die Autobahn gen Berlin ein. Aber der nächste Besuch ist schon geplant, diesmal mit Badehose!

Achso, Firmenwagen fährt sich gut und wir halten die monatlichen Ausgaben mit der Tankkarte erfolgreich oben. Denn je mehr wir ausgeben, desto mehr rechnet sich das für uns. So zumindest die Theorie.

2 Antworten auf „Halbe Kieler Woche“

Welche Traumata?????????? Kann mich nur an coole Strandurlaube erinnern. Einziger Kritikpunkt wären die Klamotten, die wir euch angezogen haben🙈. Waren ja auch die Eighties/ Nineties😉

ihr habt doch Glück gehabt mit dem Wetter an der See. Nur den Erwachsenen stört das Wetter in der Regel ist es den Kinder egal was für ein Wetter —
die richtige Kleidung ist ausschlaggebend, für die Kinder ist doch interessant alles zu erkunden. Mir Elena waren wir nur in Florida lange am Meer und in den Motels mit Swimmingpools auf den USA Reisen, aber die Nord u. Ostsee ist für Hanni nicht mehr akzeptabel da laaaangweilig! das Kindheitstrauma : Hanni hat das Trauma— als Kind immer an der Ostsee das fand er nach ein paar Tagen uninteressant — er hatte auch einen Sonnenstich bekommen— das war sicherlich auch noch eine schlechte Erinnerung! seine Eltern sind kaum herumgefahren wie wir das heute noch machen um Land und Leute zu sehen. Wir sitzen auch nicht gerne stundenlang am Strand: Wir bekommen „Hummeln unter dem Hintern“.
Ihr habt es euch doch trotzdem schön gemacht dieses verlängerte Wochenende.
schöne Fotos und gehört der Garten zum Häuschen dazu?
Kiel hat mir überhaupt nicht zugesagt .Wir waren dort, als ich mit Elena schwanger war, die Gegend fanden wir beide nicht hübsch. Das Meer ist in der Nähe ja ok. Ich stehe mehr auf Usedom oder Hiddensee ist auch nett, noch mehr „Natur“.
Aber wenn die Möglichkeit besteht dort eine kostenlose Unterkunft zu haben, ist doch prima. Von da aus könnt ihr ja auch die Umgebung erkunden, wenn euch danach ist. Helga Heyn hat in Grossenbrode ein Haus , was sie mir zum mieten mal angeboten hatte.
So bei uns ist es heute wieder sehr sonnig aber zum Glück auch etwas Wind was ich angenehm finde. Wir werden heute am Rhein entlang laufen. Gestern waren wir alle in Bern tagestour aber eine tolle Stadt.
Schöne Grüße aus Königschaffhausen Doro und Hanni

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